Hoya obovata Hoya obovata Blüte 2019Foto: Andy Röhrig Es gibt nicht viele Veröffentlichungen über H. obovata. Decaisne klassifizierte die Art 1844. Constantin beschrieb H. kerrii 1912 als eine Vielfalt von H. obovata. Er gab ihr den Namen H. obovata var. kerrii. Ob er recht hatte, ist nicht bewiesen. Auf jeden Fall unterscheidet sich H. obovata von H. kerrii durch eine größere Nebenkrone bzw. durch eine insgesamt größere Blüte. Unterschiedlich ist immer die Blattform (H. obovata fast rund, H. kerrii umgedreht herzförmig) und die im allgemeinen fehlende Behaarung der Pflanze. Die Heimat von H. obovata liegt in Indonesien auf der Insel Sulawesi. Verbreitet ist sie bis Indien, Thailand und den Fidschii-Inseln. Der Fundort der klassifizierten Pflanze ist die Insel Boeton im südöstlichen Teil von Celebes. H. obovata wurde auch in den Meerengen von Bhutan und auf den Molukken gefunden. Diese stark wachsende Kletterhoya hat dicke, fleischige, runde Blätter ohne sichtbare Venen. Die Farbe der Blätter variiert von hellgrün bis silbergrün, immer mit unregelmäßigen hellen Tupfen. An einem sonnigen Standort haben die Blätter rosa Schattierungen und mehr weiße Tupfen. Die Pflanze ist ein kräftiger Klimmer, wird sehr groß und braucht deshalb viel Platz. Sie bildet lange Ausläufer, die zuerst kahl sind, aber schließlich die fleischigen runden Blätter entwickeln. Die kahlen, langen Stiele haben einen Durchmesser von 6 – 8 cm. Oft blüht die Pflanze an diesen Ausläufern, bevor sich Blätter entwickelt haben. H. obovata benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Neues Wachstum zeigt leichte Tönungen von rötlicher Pigmentierung, die verschwindet, wenn der Stiel älter wird. Es ist leicht, Stecklinge zu bewurzeln. Bei gutem Licht ist die Blühfreudigkeit von H. obovata unübertroffen. Sie blüht ganzjährig, unterbrochen von kurzen Phasen des „Ruhens“.Die Dolden haben 20-30 krause, weiße bis zart rosa Blüten in einer lockeren runden Dolde. Die Blütendolden sind größer als die Dolden von H. carnosa. Die Nebenkrone ist immer dunkel, stark rosa oder pinkfarben. Wie bei H. kerrii, H. meliflua, H. diversifolia und anderer eng verwandter Arten scheidet sie viel Honigtau aus. Bei H. obovata ist der Nektar klar, bei den anderen Verwandten dunkel. Der Duft der Blüten ist süßlich, ähnlich dem Duft stark riechender Rosen. Ann Wayman beschreibt den Duft in Fraterna 18/1, 2005, S. 8 als „stinkend wie Geißblatt“. Ich kann das nur bestätigen! Vorallem in den Abendstunden kann der Duft einer H. obovata, an der viele Blütendolden gleichzeitig geöffnet sind, unerträglich werden. Die Blüten halten etwa zwei Wochen. Wenn die Pflanze zu groß wird, sollte sie beschnitten werden. Im folgenden Jahr wird sie noch bereitwilliger blühen. Die Hauptblütezeit beginnt etwa im Mai. Einige Hoyaspezialisten glauben, das es sich bei H. obovata um eine Kreuzung zwischen H. carnosa und H. kerrii handelt, so auch Ted Green. Er brachte eine Pflanze mit der IPPS 226 auf den Markt. Die Herkunft der Pflanze ist unbekannt. Diese Pflanze hat, wie in der Beschreibung von Decaisne, oval runde silbern gefleckte dicke Blätter. Sie wächst langsam. Sie hat die selben Blüten wie H. kerrii. Die Blumen sind Rosefarben. Die Krone ist etwas größer als bei den Blüten von H. kerrii. Green glaubte zunächst, daß es ein Hybrid von H. carnosa und H. kerrii ist. Heute betrachtet er die Pflanze als die „wirkliche“ H. obovata. Ruurd van Donkelaar hat noch immer Zweifel. Er glaubt an einen Hybriden, der aus einer Sämlingsauslese von H. obovata in einer Sammlung entstand. Ich kaufte einen Ableger, der die Bezeichnung H. carnosa x H. kerrii trug. Ich bin davon überzeugt, das es sich bei der in der Zwischenzeit recht groß gewordenen Pflanze um H. obovata handelt. Eine sehr schöne Art ist eine Pflanze, die von Celebes kommt, und die IPPS 167 trägt. Die langsam wachsende Pflanze hat große runde lederartige dicke Blätter. Die Blätter sind völlig kahl und glatt. Die Blumen sind sehr schön. Die Farbe der Krone ist Rosa. Sie sind kraus und haben kleine „Wimpern“ (cilia) am Rand. Die Blumen sind über 1,5 cm groß. Die Korona ist purpurrot. Die Lappen sind bootsförmig mit einer kleinen Vertiefung in der Mitte. Es ist noch unbestimmt, welchen Namen diese Pflanze tragen soll. Es ist möglich, das sie die „wahre“ H. obovata ist. Publikationen De Condolle Prodomus Systematis Regni Vegetabilis 8, S. 635 (1844) Klassifizierung H. obovata DecaisneD. Kloppenburg und Ann Wayman: The Hoya Handbook ( A Guide for the Grower & Collecter) 1992, S. 82Fraterna 2/1996 S. 4 Artikel von Ruurd van Donkelaar mit der Überschrift H. diversifolia und ihre Verwandten aus Hoya Nieuwsbrief No.7, S. 2-13 (1989) in einer Übersetzung von Dr. Albert HofmanFocke Albers, Ulli Meve Sukkulenten-Lexikon Band 3 S. 156-157 (2002)The World of Hoyas – a pictorial guide von D. Kloppenburg (1999) S. 176 Kurzbeschreibung und S. 177 Foto von D. Kloppenburg.Forster & D. J. Liddle & I. M. Liddle, The genus Hoya R.Br. (Asclepiadaceae: Marsdenieae) as commonly cultivated in Australia in Asklepios78 S. 27 (1999)Fraterna 18/1, 2005, S. 8 Ann Wayman stellt H. obovata vor 2005 – erste Blüten der H. obovata, seitdem regelmäßiger Blütenflor PIC00244.JPGDiese Pflanze kaufte ich als kleinen Ableger benannt H.carnosa x kerrii