Vorkommen und Geschichte der Hoyas Hoyas aus BorneoHoyas von den PhilippinenHoyas aus ThailandHoyas aus Samoa In der Blütezeit der Kolonialreiche, im 18, 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts studierten und sammelten namhafte Botaniker in den Kolonien ihrer Länder Hoyaarten in ihren einheimischen Lebensräumen. Unter anderem müssen Robert R. Brown (1773 bis 1858) und der deutsche Botaniker Friedrich Richard Rudolph Schlechter (1872 bis 1925) genannt werden. Durch unzuverlässige Kommunikationsmittel und mangelhafte Kontakte zwischen den Ländern wurde viel Pflanzenmaterial doppelt beschrieben. Aufgrund langer und beschwerlicher Reisen, war es fast unmöglich, lebendes Pflanzenmaterial nach Europa zu bringen. Die Beschreibungen der Pflanzen wurden also direkt im heimischen Lebensraum vorgenommen oder anhand von Herbarmaterial erstellt. Hoyas wurden im westlichen Samoa, im nördlichen Australien, Bali, Java, im zentralen und südlichen Teil Sulawesis (Celebes), in Singapur, auf der Halbinsel Malaysia und den zugehörigen Gebieten Sarawak und Sabah auf der Insel Borneo gefunden. Die meisten Studien R. Browns konzentrierten sich auf die Philippinen, auf Mt. Miqiling, dem Bereich Legazpi der Insel Luzon einschließlich Mt. Mayon, Mt. Bulusan und des Bereiches Irosine. Auch an den Küsten des zentralen Teiles der Palawan Inseln, Cebu, dem Suragao und dem Bereich Davao von Mindanao einschließlich Mt Apo wurde gesammelt und studiert. Eine Reise Browns ging zur Insel Ponapae. Dort suchte Brown ebenfalls nach Hoyas. Er fand etliche Dischidias. Im zweiten Weltkrieg verbrachte er einige Zeit auf den Fidschi Inseln, den neuen Hebriden (Vanuatu), New Kaledonien, Salomon Inseln, Guadalcanal, Bougainville, Russell. Hoyas sind an vielen exotischen Stellen heimisch. Ihre Erweiterung nach Westen ist auf der Insel Sri Lanka (Ceylon) vor der südwestlichen Küste von Indien nachweisbar. Sie wurden in Indien, der oberen Ghats Region, den Punjab, Simla und Sikkim um Kolimpong in den Gebirgsausläuferregionen des Himalajas und nach Osten im Kasi und Naga Hügelland bis nach Burma, Thailand, Südchina, Laos, Kambodscha und Vietnam gefunden. Es gibt auf Taiwan gefundene Arten und auf der Insel Okinawa südlich von Japan. Zahlreiche Arten sind auf den Philippinen mit seinen 1.400 Inseln gefunden wurden. Zuhause ist die Hoya auch in Sumatra, den Inseln von Indonesien und in Neuguinea. In Australien, rund um das Arafura Meer, weiter zu Cape York und an dem östlichen Küstenbereich südwärts nach Südwales wachsen Hoyas. Vom australischen Festland und über die Hauptinsel Neuguineas sind sie auf allen kleineren Inseln Melanesiens bis nach Neukaledonien gefunden wurden. Die Ostgrenze der Hoyavorkommen ist etwa Polynesien, die Südgrenze befindet sich in Nordaustralien. Arten Vielfalt zeigten sich in Neuguinea – ca. 74 Arten (Forster 1996), auf den Philippinen – mehr als 30 Arten (Kloppenburg 1991) und der malaiischen Halbinsel ca. 25 Arten (Rintz 1978). Hoyas wird nachgesagt, dass „das Leben der Hoyas sich auf dem Leben in den tropischen Wäldern abspielt“. Die Regenwälder, in denen Hoya Arten wachsen, stellen etwa 3% der Oberfläche der Erde dar. In diesen Gebieten fand eine lange ununterbrochene Periode der Evolution statt. Die Gebiete waren keiner glazialen Veränderung oder breiten Temperaturschwankungen unterzogen. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Viele Pflanzen, die hier wachsen, passen in enge Nischen. Die Asclepias formten Pollenmassen als Teil der männlichen Fortpflanzungsstruktur – das Pollinarium. Sie haben eine größere Anpassungsfähigkeit an ihre Umgebung entwickelt, als ihre Verwandten in den Familien Periplocaceae oder Apocynaceae. Das führte zu einer Vielfalt von Arten. Von der Gattung Hoya sind etwa 300-500 Arten beschrieben. Tatsächlich gibt es etwa nur halb so viele. Die Angaben in der Fachliteratur sind hier sehr unterschiedlich. Publiziert wurden Hoyas aus bestimmten, aber sehr begrenzten Gebieten. Jährlich werden neue Arten entdeckt, gezüchtet und beschrieben. Von einigen Arten existieren synonyme Namen, die auf Doppelbeschreibungen oder ungültige Klassifizierungen zurück zu führen sind. Die meisten Hoyas sind vom Wesen Schlingpflanzen, die damit der dunklen Umgebung der Regenwälder gut angepasst sind. Sie sind in der Lage, nur um mehr Licht zu finden, bis zum Walddach zu klettern und können so als Lückenpflanzen bezeichnet werden. Sie bilden meterlange kahle Triebe, um etwas mehr Sonne zu bekommen. Sie klettern in die höchsten Baumkronen. Sie wachsen auf helleren Waldlichtungen an Wegen und Flüssen entlang. Da der Hoya Samen vom Wind verbreitet wird, hilft dieses „hohe“ und „offene“ Wachstum beim Überleben. Allerdings vergrößern sich die Lücken in den Wäldern rasch. Die Bevölkerung dringt immer mehr in die Regenwälder ein, zum Beispiel in Borneo und den Philippinen. Auf diese Weise verschwindet immer mehr Regenwald, und es verschwindet gleichzeitig die Pflanzenpopulation. In allen Heimatgebieten der Hoyas gibt es Inseln, Täler, Berghänge, versteckte Canyons, die noch nicht entdeckt wurden. Die Chancen, neue Arten zu finden, sind groß. Bis vor kurzem gab es nur einige Arten, die für den Pflanzenliebhaber verfügbar waren. So kann man zum Beispiel auf deutschen Märkten nur wenige Sorten bekommen. Ein neues Interesse an dieser Gattung hat zu einer Sammelleidenschaft in der ganzen Welt geführt. Der Liebhaber möchte die vorhandenen Arten besitzen und neue züchten. Es ist eine kontinuierliche Suche, die interessant und bildend ist. Es ist eine große Chance zur Erhaltung dieser Arten.