Blätter der Hoyas Hoyasammler sind sich darüber einig, dass Hoyas eine Gruppe von Pflanzen sind, die schön, exotisch und auf jeden Fall der Aufmerksamkeit und Studie wert sind. Sogar ohne Blüten mag man diese Pflanzen, da sie schöne Blätter haben. Es ist immer wieder beeindruckend die Entwicklung des neuen Blattwachstums an Hoyas, oft mit bronzenen, kastanienbraunen oder rötlichen Tönen, zu beobachten.Blätter von Hoyas sind in Größe, Form, Dicke, Konsistenz, Farbe und Venen sehr variabel.Sie können kahl oder behaart sind. Sind Haare vorhanden, können sie auf beiden Seiten des Blattes, oder nur auf einer Seite ausgebildet sein. Die Härchen sind dünn, meist weiß und variieren in der Länge. „Haarige“ Hoyas sind zum Beispiel Hoya macrophylla oder die sukkulente Form von H. australis ssp. rupicola, aber auch H. thomsonii und andere. Die Blattoberfläche ist mit einer relativ dicken Wachsschicht (Kutikula) bedeckt. Darunter befindet sich die Epidermis, die die Palisadenzellen bedeckt, und darunter wiederum das schwammige Parenchyma, indem das Venensystem liegt. Zuletzt kommt die mit einer weiteren Wachsschicht bedeckte niedrigere Epidermis. Eine allgemeine Regel besagt: Hoyas, die behaart sind, vertragen mehr Sonne. In den Blättern der verschiedenen Hoya Arten ist das Mesophyll (Bestandteile des Blattes zur Ausbildung der Venen bzw. Adern) stark, gering, sehr gering oder gar nicht ausgeprägt. Es gibt Arten mit so viel Mesophyll Fasern, deren Blattvenen sehen aus wie eine Matte von verhedderten Spinnennetzen. Die unterschiedliche Ausprägung der Mesophyllfasern ist die Ursache der verschiedenen „Zeichnungen“ auf der Blattoberfläche der Hoyas. Venen geben Pflanzenblättern eine sehr charakteristische Erscheinung. Bei Hoyas können sie in zwei Formen auftreten: gefiedert und palmate.Gefiederte Blattadern verzweigen sich über die gesamte Länge des Blattes. Die Venen formen oft Schleifen in der Nähe der Blattränder. (H. meredithii) Mehrere Venen, die sich nahe der Basis des Blattes in drei, fünf oder sogar sieben Hauptvenen aufteilen, werden als palmate bezeichnet. Es gibt Variationen bezüglich der Anordnung dieser paarigen Venen von der Basis.Hoyablätter variieren in der Größe unter den einzelnen Arten sehr. Sie können kleiner als ein zehn Cent Stück oder größer als 30 cm lang und 8 cm breit sein. Blätter von wilden Pflanzen sind normalerweise dicker und kleiner als die gezüchteter Pflanzen. Das Repertoire der Blätter der Hoyas reicht von bizarren gekräuselten Blättern (H. compacta) über pfennigartige, kreisrunde Blättchen (H. serpens) bis hin zu handgroßen, dickfleischigen Blättern (H. loyceandrewsiana). Viele tragen schöne Muster in interessanten Grüntönen von fast gelb bis dunkel olivgrün (H. meredithii).Einige Blattgrößenvergleiche der Hoyas: Blätter von H. engleriana sind etwa 1cm lang und nur 2 bis 4 mm breit. H. latifolia Blätter sind 25 cm lang und 25 mm breit. H. coriacea kann Blätter bis zu 60 cm Länge haben. Die Form der Hoyablätter ist unterschiedlich.Einige Blätter sind herzförmig wie das Symbol der Verliebten (H. kerrii). Einige Hoyas haben runde Blätter (H. obovata), andere sind dünn und länglich, linear (H. linearis, H. teretifolia). H. shepherdii hat Blätter, die wie herunter hängende grüne Bohnen aussehen. Es gibt Arten, deren Blätter sind mit Tupfen von silbrigem Weiß ausgestattet (H. carnosa, H. pubicalyx). Andere haben Blätter, die dünn und durchscheinend sind (H. coriacea). Bei anderen sind sie so sukkulent und dick, dass sie mehr wie Crassulas aussehen, nicht wie Blätter von Hoyas (H. australis sp. rupicola, H. australis sp. oramicola oder H. pachyclada aus Thailand). Die Blattstängel bilden sich immer aus einem Knoten in verschiedenen Winkeln zum Stamm. Viele sind auf der Oberfläche gerillt. Die Spitze des Blattes dreht normalerweise noch einmal um 90°. Das schafft eine verankernde Struktur, so dass die Schlingpflanze entrappt (ohne Stiele) schnell in große Höhe steigen kann, um bessere Bedingungen, vor allem Licht und Feuchtigkeit, zu bekommen. Stämme sind hauptsächlich rund, zuerst sukkulent, grün oder Bronzefarben und enthalten wenig oder mehr Chlorophyll. Werden sie älter, sind sie holzig oder korkig, braun bis lederfarben. Es ist möglich, das sie besonders im unteren Bereich stärker werden. Sie können bis zu Daumendicke erreichen. Manchmal kann das sogar unansehnlich wirken. Es ist aber natürlich. Viele Hoyas haben gegenständige Blätter. Zwei Blätter wachsen aus einem Blattknoten in verschiedene Richtungen. Es gibt eine Ausnahme – der Hoya imbricata Komplex. Blätter dieser Arten brechen ab oder entwickeln sich gar nicht. Die wenigen übrig bleibenden runden Blätter drücken sich eng an die Stämme der Bäume. Meist überlappt das erste das nächste Blatt. Dies erklärt auch den Namen „imbricata“, was „zu überlappen“ bedeutet. Der Stamm des Baumes wird von den Blättern wie eine Matte vollständig bedeckt, ähnlich einem Schindeldach. Sie sind ideal zum Nisten von Ameisen. Sie bauen ihre Burgen unter den Blättern und tragen so zur Nahrung der Pflanze bei. H. darwinii „baut“ ein Haus für Ameisen auf ganz andere Weise. Zunächst wachsen ganz „normale“ Blätter. Wenn ein bestimmter Wachstumsmechanismus ausgelöst wird, hören die Seitenränder der Blätter auf zu wachsen. Die Blattmitte wächst weiter. Das Blatt rollt sich zusammen. Das Ergebnis sind Blätter, die wie grüne Kugeln aussehen, die die Größe eines Golfballes haben. Ursachen dafür sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. Man vermutet, dass die Ameisensäure, das Nebenprodukt der Symbiose zwischen Pflanze und Tier, diese Veränderungen der Blätter hervor ruft. Die Tiere nutzen diese geschützten Kugelblätter als Häuser. In den Blättern wachsen Wurzeln, die aus den Ameisenburgen ihre Nahrung beziehen. In den Blättern wird Wasser gespeichert, das der Pflanze in Trockenzeiten beim Überleben hilft. Unter trockenen Bedingungen entwickeln die Pflanzen sukkulente dicke Blätter, in denen sie Wasser für das Überleben speichern können. Hoya Arten, die solch dicke Blätter haben, können von Natur aus als sukkulent betrachtet werden. Aber es gibt Ausnahmen, Arten mit dünnen Blättern. Für diese ist das Überleben jedoch schwierig. Die Verbreitungsgebiete von Hoyas mit dünnen Blättern ist relativ klein. Sie bewohnen Bereiche der Küste, die an hohe tropische Berge grenzen.