Krankheiten, Insekten und andere Plagen Hoyas haben im allgemeinen wenig Krankheiten. Gezüchtete Pflanzen in idealer Umgebung sind normalerweise von Krankheiten frei. Da Hoyas eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen, ist es in seltenen Fällen möglich, dass Pilzkrankheiten auftreten, vor allem, wenn große Pflanzenbestände auf engen Raum gezüchtet werden.Die zarten Sämlinge können schon eher erkranken, oft verursacht durch die zur Bewurzlung verwendeten Mittel. Die Verwendung eines Fungizids verhindert oder kontrolliert solche Erkrankungen der Pflanzen. Zu empfehlen ist ein Kupfer-Fungizid, das entsprechend den Gebrauchsbeschreibungen eingesetzt wird.Jede verdächtige Pflanze sollte sofort isoliert, auf jeden Fall vom anderen Pflanzenbestand entfernt werden. Ein Zeichen für Pilzerkrankungen sind gelbe Blätter oder das Verblassen des Grünes entlang der Venen. Zink- und Eisenmangel kann allerdings auch das Vergilben der Blätter verursachen.Die winzigen kleinen Fliegen um frisch getopfte Hoyas sind wahrscheinlich Pilzstechmücken. Sie legen Eier in die Erde. Aus den Eiern schlüpfen mikroskopisch kleine Würmer, die sich vom Torfmoos und oft von den Wurzeln der Pflanzen ernähren. Insekten sind das größere Problem bei den Hoyas. Die Natur hat einige Anpassungen entwickelt, das verschiedene Pflanzen Angriffe von Insekten abwähren können. Es ist möglich, dass der in der Pflanze enthaltene Saft giftig ist oder eine Chemikalie enthält. Einige Pflanzen haben Millionen von winzigen Dornen, andere haben ein riesiges Aussehen und sehr gefährliche „Bärte“ (Behaarung) entwickelt. Hoyas haben keine dieser offensichtlichen Waffen. Blattläuse sind die schlimmsten Plagen. Blattläuse verschiedener Arten bevorzugen Hoyas, zum Beispiel die grüne Pfirsichblattlaus, eine Haferkorn große kirschrote Blattlaus, oder die gelbe Oleanderblattlaus. Die größten Schäden verursachen sie an Pflanzen, die im Freien oder in Gewächshäusern wachsen. Auch unsere „Zimmerhoyas“ können einige unbemerkte Blattläuse beherbergen. Wenn man die Pflanzen beobachtet und sie täglich untersucht, bemerkt man ungeladene Gäste. Blattläuse bevorzugen das frische Wachstum an den Pflanzen und die Unterseiten des zarten Blattwerks. Sie können mit der Hand entfernt oder mit Alkohol imprägnierten Baumwolltüchern abgewischt werden. Stellt man einen großen Befall fest, sollte verdünnter 70%er Alkohol mit einem Zerstäuber aufgetragen werden.Die leichteste Art Plagen in Zaum zu halten, ist natürlich die Verwendung von Insektengiftsprays, z. Bsp. Malathion oder noch besser Cygon. Bei starkem Befall wird eine zweite oder dritte Anwendung notwendig. Vorsicht! diese Gifte nicht bei Pflanzen im Haus anwenden. Wollläuse sind oft auf Hoyas zu sehen. Sie sehen wie kleine weiße Kleckse aus und befinden sich in den Achseln der Blätter. Man kann sie sehen, wenn sie an einer Stamm- oder Blätteroberfläche entlang kriechen. An geschützten Stellen in den Blattachsen legen die Läuse ihre Eier ab. Sie sind leicht zu töten, aber sehr beharrlich. Sie sind so klein, dass sie schnell übersehen werden. Schwieriger ist es, wenn sich die Läuse im Wurzelbereich oder dem Stammbereich gerade über der Erde einnisten. Da diese Bereiche bei großen Pflanzen oft nicht einsehbar sind, können die Insekten sich hier ungestört vermehren. Man sollte diese Bereiche gelegentlich überprüfen und wenn man Wollläuse sieht, den Bereich mit Sprühnebel durchnässen. Es gibt auch Mittel, die über das Wurzelsystem wirken. Die Behandlung sollte ständig überprüft und wenn notwendig wiederholt werden. Die Insekten schädigen die Pflanzen, indem sie saugen. Blattläuse und Wollläuse lieben auch die Blütenstiele. In diesem Bereich sind die süßen Pflanzensäfte konzentriert. Die Insekten können das wahrnehmen. Die Blütenstiele und die Blütenteile sind zart und voll von Nährstoffen und sind dadurch bevorzugte Stellen zum saugen.Will man auf Giftsprays zur Bekämpfung von Läusen aller Art auf den Hoyas verzichten, kann man auch auf Omas alte (natürliche) Hausmittel zurückgreifen. Ich verbürge mich allerdings nicht für die Wirksamkeit.Für Pflanzen, die für Blattläuse besonders anfällig sind, sollen Stücke von einem Hundeflohkragen geschnitten und auf die Oberseite der Erde gelegt werden. Das stößt Blattläuse und Wollläuse ab.Es wurde auch festgestellt, dass jedes gelbe Objekt die Aufmerksamkeit von Blattläusen anzieht und sie von den Pflanzen weg lockt. Man könnte ein gelbes Papier oder ein gelbes Brett mit Petroleumgelee bestreichen. Diese Bretter oder Papiere nahe bei den Pflanzen aufstellen, aber nicht über die Pflanzen. Man sagt, dass die Blattläuse von der gelben Farbe angezogen und im Petroleumgelee festgehalten werden.Es soll auch eine „Suppe“ aus in Wasser aufgelösten Zigaretten helfen, mit der die Pflanzen gegossen werden!! ??Leichte Seifenlaugen helfen auf jeden Fall. Allerdings muss die Anwendung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, bis auch die Brut der ungebetenen Gäste vernichtet ist.Ich verwende mit Erfolg Promanal Neu Schild- und Wolllausfrei, ein Mittel gegen Woll- Schild- und Schmierläuse, sowie Spinnmilben. Es handelt sich hier um ein reines Paraffinöl-Präperat ohne weitere insektizide Zusätze. Es schont Bienen und Raubmilben. Der Vorteil besteht darin, das das Mittel keine Wirkstoffe an die Raumluft abgibt. Die Anwendung ist kinderleicht.20ml werden einem Liter Wasser zugegeben, gut geschüttelt und in eine Sprühflasche gefüllt. Die befallenen Pflanzen werden damit eingesprüht. Der ölige Spritzbelag auf Stielen und Blättern erstickt die Schädlinge.Zu erwähnen ist, dass es einige Hoyas gibt, die nie oder nur ganz selten von Woll- oder Blattläusen befallen werden. Das sind H. micrantha, H. obscura und H. plicata. Ich konnte sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Nutzinsekten machen. Zur Bekämpfung von Wollläusen in meiner Hoyasammlung besorgte ich den Australischen Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzieri). Dieser in Australien beheimatete Käfer ist ca. 4 mm lang, schwarz mit orangefarbenen Kopf- und Hinterteil. Sowohl die erwachsenen Tiere als auch die Larven ernähren sich von Woll- und Schmierläusen, nicht von den Pflanzen. Die Larven bevorzugen dabei jüngere Schädlingsstadien, während die erwachsenen Käfer auch erwachsene Woll- und Schmierläuse vertilgen. Im Verlauf seiner Entwicklung kann ein Marienkäfer ca. 250 Läuse verzehren. Die Entwicklung des Käfers ist stark temperaturabhängig. Bei 18°C dauert der Zyklus etwa 70 Tage, bei 30°C nur 25 Tage. Optimale Bedingungen sind für den Käfer daher Temperaturen über 20°C, sowie eine Luftfeuchte von 60%. Ein Weibchen legt ca. 400 Eier, aus denen nach 1 Woche die ersten Larven schlüpfen. Die Lebensdauer der erwachsenen Tiere beträgt 50 Tage. Die Larven des Marienkäfers sind – wie die von Woll- und Schmierläusen auch – von weißen wachsartigen Ausscheidungen bedeckt. Die Nützlingslarve kann mit bloßem Auge nur aufgrund ihrer Größe (bis 13 mm) und ihrer besseren Beweglichkeit von den Schädlingen unterschieden werden. Ein zusätzliches Merkmal ist die dunkel gefärbte Unterseite der Käferlarven. 8 erwachsene Käfer sind ausreichend für 4 Quadratmeter. 6 Wochen vor dem Einsatz der Nützlinge sollten keine chemischen Pflanzenschutzmittel angewandt worden sein, bzw. nur solche mit kurzer Wartezeit (Promanal Neu Schild- und Wolllausfrei) Die Nützlinge können über die Firma Neudorff GmbH KG in Deutschland bezogen werden. Noch am Ankunftstag sollten sie in der Abenddämmerung auf die Pflanzen gesetzt werden. Ist es sehr hell im Zimmer, fliegen die Käfer sofort zum Fenster und brauchen dann länger, um den Weg zu den Pflanzen zurückzufinden. In den ersten Tagen sollten die Fenster und Lüftungsklappen an den Gewächshäusern geschlossen bleiben. Die Käfer beginnen sofort mit dem Vertilgen der Läuse. Dabei fressen sie die Schädlinge zum Teil nur an. Diese sterben ab, es verbleiben allerdings Woll- oder Überreste der Tiere an den Pflanzen. Man sollte deshalb immer mit einer Lupe kontrollieren, ob die Schädlinge tatsächlich abgestorben sind. Seitdem ich die Käfer einsetzte, sind alle Wollläuse an meinen Hoyas verschwunden. Bis heute konnte ich auch keinen neuen Befall feststellen. Ich denke, mit dieser Methode kann ein positiver Beitrag zum biologischen Pflanzenschutz geleistet werden. Hier eine Liste anderer Nutzinsekten gegen Schädlinge an Hoyas. Alle genannten Nutzinsekten sind bei der Firma Neudorff beziehbar: Florfliegen (Chrysoperia carnea) wirken auf natürliche Art gegen Blattläuse und Thripse. 100 Larven sind ausreichend für 10 Quadratmeter. Sie können in Innenräumen und ab Mai im Freiland angewendet werden. Tagsüber sollten mindestens 16°C sein, die Luftfeuchte spielt keine Rolle. Die Florfliegen vertilgen sehr viele Schädlinge. Sie siedeln sich aber nicht an. Sie beginnen sofort mit dem Fressen.Räuberische Gallmücken (Aphidoletes aphydmyza) verzehren Blattläuse. 80 Puppen sind ausreichend für 10 Quadratmeter. Sie können in Innenräumen mit Erdkulturen (in Wintergärten und Gewächshäusern, im Zimmer sollten Florfliegen zur Blattlaaausbekämpfung zum Einsatz kommen) eingesetzt werden. Die Räume sollten mindestens Temperaturen von 18°C und eine Luftfeuchte von 60% haben. In den Wintermonaten sind diese Nutzinsekten nicht ohne Zusatzbelichtung einsetzbar. Sie siedeln sich in befallenen Kulturen an. Der Fraß beginnt nach etwa 7-10 Tagen.Schlupfwespen (Encarsia formosa) verzehren die Larven der Weißen Fliege. 100 Puppen sind ausreichend für 10 Quadratmeter. Sie sind in Innenräumen mit mindestens 16°C und einer Luftfeuchte von 60% einsetzbar. In den Wintermonaten ist Zusatzbelichtung erforderlich. Die Wespen siedeln sich in befallenen Kulturen an.Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) sind einsetzbar gegen Spinnmilben und Rote Spinne. Sie sind in Innenräumen mit mindestens 18°C und einer Luftfeuchte von 60% anwendbar. Sie sind sehr beweglich und genauso klein wie die Spinnmilben, aber orange gefärbt. Krätzeälchen sind die dritte Art von Insekten, die Hoyas befallen können. Das sind mikroskopisch kleine und praktisch transparente Würmer, die in die Wurzeln und Stämme von Pflanzen eindringen. Sie sind schwer erkennbar, weil sie wie ein Teil der Pflanze aussehen. Es sind zu kleinen Blasen geformte Erhöhungen. Sie fressen von den Unterseiten des zarten Wachstums. Bei großem Befall können sie auf allen Teilen einer Pflanze gefunden werden. Die klassischen Anzeichen sind kurze, knorrige kahle Stämme, besonders wenn die Pflanze Gallen zeigt, die großen Warzen ähneln. Es ist möglich, daß die Wurzeln riesige Knoten haben. Die Pflanzen sehen krank aus. Besonders in der feuchten Atmosphäre eines Gewächshauses sterben sie nicht ab. Die Wurzeln, obwohl völlig krank, bekommen gerade noch genug Feuchtigkeit, um am Leben zu bleiben. Alle festgestellten schuppigen Bereiche an einer Pflanze müssen entfernt werden, entweder durch zusammendrücken oder sprühen. Man soll nicht annehmen, dass eine braune knusprige Stelle tot ist. Sie ist voll von Eiern. Es gibt nur ein Mittel gegen Krätzeälchen. Stecklinge werden vom gesunden Bereich genommen und die Mutterpflanze entsorgt. Die verseuchten Pflanzen, die verseuchten Töpfe und die verseuchte Erde sollte man verbrennen. Danach Tische, Bänke, Fensterbretter und alles, was mit der verseuchten Pflanze in Berührung gekommen ist, mit einer starken Chlorlösung säubern. Krätzeälchen werden nicht durch Stecklinge übertragen, die aus dem gesunden Bereich einer Pflanze gewonnen werden, sondern durch die Erde. Unbewurzelte Ableger haben deshalb selten Krätzeälchen, es sei denn, sie wurden von altem Holz nahe der Erde genommen. Man überträgt sie auf andere Pflanzen, wenn in unsterile Töpfe gepflanzt, die Mischung nicht durch Dämpfen keimfrei gemacht wurde oder die Krätzeälchen schon anwesend waren. Es muss erwähnt werden, das unter sehr trockenen Bedingungen (niedrige Luftfeuchtigkeit) noch zwei weitere Insekten die Pflanzen befallen können. Rote Spinne und Thrips können ein schwierig zu lösendes Problem werden. Bemerkt man sie, ist sofort die Luftfeuchtigkeit zu steigern. Alle Blätter sollten feucht abgewischt oder besprüht werden. Rote Spinnen sind winzig und bevorzugen die Unterseite eines jungen oder alten Blattes. Die Auswirkung des Befalls ist das Versilbern der Oberflächen der Blätter. Alle infizierten Pflanzen müssen isoliert werden und es sollten sofort Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden. Im Zimmer und in beschränkten Bereichen ist vorsichtig mit Insektensprays umzugehen. Es sind Gifte. Oft ist es am besten, die Pflanzen im Freien zu behandeln. Die Insektengifte immer in den empfohlenen Anwendungen und Verdünnungen verwenden. Andere Plagen Hält man Hoyas im Freien können Nacktschnecken zu einer Plage werden. Sie verstecken sich tagsüber und fressen nachts. Man erkennt ihre Arbeit an den angefressenen Blättern. Alle Pflanzenteile von Hoyas sind süß und deshalb bevorzugt.Andere Plagen sind Nagetiere, wie Mäuse oder Ratten, die ihren Weg zu den Hoyas im Freien finden. Eine Ratte kann Pflanzen mit einer Begierde regelrecht mähen.