Hoya kerrii Craib 1911 H. obovata Decaisne var. kerrii (Craib) Constantin 1912 Hoya kerrii Blüte zwischen den Blättern anderer Hoyaarten, aufgenommen 2005 im Gewächshaus der Firma Haage ist in Nordthailand, Laos und Kambodscha, China, Südvietnam und in Indonesien (Java) beheimatet. Sie wurde von Dr. A. F. G. Kerr 1911 im Dschungel von Doi Sootep in der Nähe von Chiang Mai in Nordthailand in 390 m Höhe ü. M. entdeckt. W.A.Craib beschrieb sie noch im selben Jahr im Kew Bulletin und benannte sie nach seinem Entdecker Dr. Kerr – H. kerrii. In seiner Beschreibung beginnt er damit, die Unterschiede zwischen H. kerrii und H. obovata zu erklären. Das unterstreicht einmal mehr die enge Verwandtschaft zwischen H. kerrii, H. obovata und H. diversifolia. Constantin beschreibt 1912 H. kerrii als var. von H. obovata und benennt sie H. obovata var. kerrii. Kultiviert wird sie in China in Guangdong. Dort werden die Blätter von H. kerrii zur Behandlung von Schwellungen verwendet. Die „Liebling“ oder „Valentin“ Hoya ist auch in Kultur eine schon lange bekannte Hoyaart. Es gibt mehrere Formen dieser Art. Die dicken, teils lederartig, sukkulenten Blätter sind umgekehrt herzförmig. Die Blätter an den meisten Klonen sind so fleischig, dass keine Venen sichtbar sind. Es gibt jedoch eine Form, die sehr deutliche Venen hat. Bei anderen Variationen hat man das Gefühl, Wildleder oder Samt anzufassen, wenn man die Blätter berührt. Vor kurzem wurde eine schöne vielfarbige Form in Thailand gesammelt. Es ist sicher, daß diese Art eine variegatet Form der H. kerrii ist. Diese Form hat gelbe Blattränder und unregelmäßig auftretende Flecken. Sie wird als H. kerrii var. albomarginata verkauft. Einige Hoyaspezialisten, z. B. C. M. Burton sagen allerdings, das alle buntblättrigen Formen von H. kerrii Kulturvarietäten (cv.) sind. H. kerrii wächst langsam, kann aber sehr groß werden. Im Handel werden oft einzelne bewurzelte Blätter in kleinen Töpfen angeboten. Es dauert sehr lange, bis aus diesen Blättern eine blühfähige Pflanze wächst. Oft bleibt die Pflanze mehrere Jahre eine „Einblattpflanze“.Die Blätter sind 5-8 cm lang und fast genau so breit. Die „haarige“ Form scheint die größten Blätter zu haben. Die Pflanze ist ein Kletterer und braucht viel Platz. Sie bildet bereitwillig Wurzeln an den Knoten und entlang der Stämme, wenn sie feucht gehalten wird. Die Pflanzen sind mit einem weit reichenden und faserigen Wurzelsystem ausgerüstet, das leicht innerhalb kurzer Zeit über seinen Behälter hinaus wachsen kann. H. kerrii blüht 2006 erstmalig Sie entwickelt kugelförmige Dolden mit 15 -25 krausen Einzelblüten. Die pedunkel sind 2-6 cm lang, die pedikel 1-2 cm lang. Sie sind leicht behaart und dünn. Die Blütenblätter sind rund und biegen sich nach hinten, wenn sie aufgehen. Die Krone hat einen Durchmesser von 10-14 mm. Die Farbe der krausen Blütenblätter kann variieren von weiß mit einer leichten Tönung von limonengrün, gelblich oder zart rosa. Wenn die Blüten altern, wechselt die Farbe erst zu rosa, dann zu dunklem, rötlichem braun. Ursache ist der braune Honigtau, der von den Blüten abgesondert wird. Die äußeren Enden der Corona sind abgerundet, und die Zentren sind eingelocht.Hat man eine blühwillige Pflanze, kann man bald die rosa Blüten bewundern, aus denen der Nektar tropft. Sie blüht dann auch bereitwillig immer wieder. Die Blüten halten 2 Wochen. H. kerrii IML 67 aufgenommen im Nong Nooch Tropical Botanical Garden, Thailand, im August 2007 H. kerrii verträgt Trockenheit. Sprühen an warmen Tagen gefällt der Pflanze besser, als nasse Erde. Ist die Erde zu feucht, oder ist der Standort zu dunkel, kann es passieren, das Blätter und Stiele weich werden.Mittlerweile sind Züchtungen zwischen H. carnosa und H. kerrii im Angebot. In einigen Hoyaforen wird darüber disskutiert, ob H. obovata eine davon ist.C. M. Burton, amerikanische Hoyaspezialistin, nennt 5 Formen von H. kerrii. Sie beschreibt die typische Form, die völlig ohne Haare, außer an den Blüten ist. Die Form hat dicke, dunkelgrüne und succulente Blätter.Bei der zweiten Form sind die dunkelgrünen Blätter auf beiden Blattseiten samtartig behaart. Die Blüten sind etwas größer.Die dritte Art hat dünnere Blätter mit deutlich sichtbaren Venen und vereinzelten silbernen Punkten. Die zwei verschiedenen vielfarbigen Formen von H. kerrii sind bei Burton beides cv. Sie haben kleinere Blätter als die Grünen, blühen schlecht und wachsen sehr langsam. H. kerrii var., aufgenommen in Thailand im August 2007 Im deutschen Raum sind IPPS 144 und IPPS 145 kaufbar. Beide wachsen langsam, sollten aber aufgrund der Blätterform in keiner Sammlung fehlen. Die Ausbildung von Blüten sind an einem sonnigen und warmen Standort kein Problem. Die peduncel produzieren Jahr für Jahr Blüten, auf beinahe jedem Knoten. Die Blumen sondern mehr Nektar als H. diversifolia ab. Die Blütenfarbe hängt stark vom Standort ab. Es konnten verschiedene Farben zwischen Grün, Weiss und Rosa auf Pflanzen derselben Art an unterschiedlichen Standorten festgestellt werden. H. kerrii ist sehr emphehlenswert für den Hoyaanfänger. Publikationen Kew Magazin Vol. 156 (1933), Tafel 9322 Botanische Illustration und TypbeschreibungKew Bulletin S. 418 (1911) Klassifizierung von H. kerrii W. A. CraibFlora of China Vol. 16, S. 234D. Kloppenburg und Ann Wayman, The Hoya Handbook ( A Guide for the Grower & Collecter) 1992, S. 74Fraterna – Official Bulletin for International Hoya Association 2 (1996) Artikel von Ruurd van Donkelaar in einer Übersetzung von Dr. Albert Hofman S. 4. Beschreibung von H. kerrii als Verwandte von H. diversifoliaFocke Albers, Ulli Meve: Sukkulenten-Lexikon Band 3 S. 153/154 (2002)The World of Hoyas – a pictorial guide von D. Kloppenburg (1999) S.124 Kurzbeschreibung und S.125 Foto von KloppenburgForster & D. J. Liddle & I. M. Liddle, The genus Hoya R.Br. (Asclepiadaceae: Marsdenieae) as commonly cultivated in Australia in Asklepios78 S. 24 (1999) Die Einblatt-kerriis, die weder wachsen noch eingehen (links) / Hoya kerrii mit glatten (mitte) und mit samtartig behaarten Blättern (rechts) Hoya kerrii blühend im Juli und Dezember 2005 sowie Mai 2007 Hoya kerrii var. Fotos im August, Oktober 2004, August 2005 und Mai 2007