Haltung Licht zur Erhöhung der Blühwilligkeit Alle Hoyas und Dischidias lieben helle bis sehr helle Standorte. Die Blühfähigkeit der Pflanzen lässt sich durch Licht stimulieren. Viele Hoyas blühen bereits im ersten Jahr des Wachstums, andere brauchen zwei Jahre und länger. Sind die Bedingungen nicht ideal, blühen sie nie. Man kann seine Hoyas in die Sonne stellen, aber nur in indirekte Sonne. Unmittelbar hinter Fensterglas muss die Pflanze vor Verbrennungen geschützt werden. Eine Beschattungsvorrichtung gegen die pralle Mittagssonne ist erforderlich. Es gibt natürlich auch „Blütentreiber“. Das sind phosphorsaure Dünger, die der Pflanze mit einem Ruck helfen, Blüten zu treiben. H. lacunosa, H. bilobata und H. serpens brauchen nicht unbedingt Sonne, um zu blühen. Die Blütezeit der Hoyas muss berücksichtigt werden. Einige Hoyas blühen im Frühjahr, andere im Sommer. Einige sind Dauerblüher, d.h. sie blühen das ganze Jahr, z. Bsp. H. incurvula, H. bilobata, H. multiflora. H. linearis blüht erst im späten Herbst.Oft bewegt Sammler die Frage, ob Hoyas beschnitten werden sollen. Eine alte Hausfrauenregel besagt, dass man nicht schneiden soll, weil sonst die Blüten verschnitten werden. Das ist nur teilweise richtig! Tatsächlich schneidet man einen Teil der Blütenansätze ab. Mit dem Schnitt erzwingt man aber auch viele neue Triebe, an denen normalerweise neue Blüten gebildet werden. Beschneidet man die Pflanzen klug, kann eine buschigere, schönere Pflanze vorbereitet werden, die auch wieder blühen wird. H. cummingeana ist eine Art, die sehr „stakelig“ wachsen kann, da sie sich selbstständig kaum verzweigt. Hier ist sicherlich in regelmäßigen Abständen ein Rückschnitt vonnöten. Die Einrichtung fluoreszierender Lichtquellen ist zu empfehlen. Hoyas blühen unter solchen Bedingungen sogar besser als bei natürlichem Licht. Wenn man Hoyas in einem Gewächshaus mit fluoreszierendem Licht züchtet, kann man die Lichtintensität beeinflussen.Ein Minimum für das Wachstum der Hoyas sind 12 bis 14 Stunden Licht pro Tag. Will man, daß die Pflanzen blühen, sind 14 bis 16 Stunden besser.Wie die meisten tropischen Pflanzen haben Hoyas keine Ruhezeit. Wenn jedoch die Temperaturen etwas sinken, der Himmel trüb ist, bei kürzeren und dunklen Tagen zeigen die Pflanzen keine Aktivitäten, bis die Bedingungen wieder besser werden. Pflanzen die unter künstlichem Licht und mit gleichbleibenden Temperaturen gezüchtet werden, wachsen und blühen das ganze Jahr. Wasser Beim Gießen der Hoyas sollte einiges beachtet werden. Zuviel Wasser und „nasse Füße“ können den Tod der Pflanzen bedeuten. Die Topferde muss zwischen den Wassergaben vollständig abtrocknen können, damit die Wurzeln Sauerstoff bekommen.Im Topfboden stehendes Wasser wird abgegossen oder es besteht eine Möglichkeit des Abfließens.An heißen Tagen im Sommer sollte etwa 3 bis 5 mal pro Woche gegossen werden. Im Winter nur halb so oft. Die Verwendung von Regenwasser ist von Vorteil.Wichtiger als ständiges Gießen ist eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Pflanzen. Am natürlichen Standort haben Hoyas eine Luftfeuchtigkeit von 40-60%. Tägliches Sprühen mit lauwarmem Wasser, besser noch morgens und abends, immitiert die natürlichen Standortbedingungen der Pflanzen. Niedrige Luftfeuchtigkeit ist ein langsamer qualvoller Tod für die meisten tropischen Pflanzen. Man bemerkt die Veränderungen zuerst am Aussehen der Blätter. Sie sehen flau und staubig aus. Niedrige Luftfeuchtigkeit kann auch einen Spinnmilbenbefall bewirken.Fallen Knospen der Hoyas ab, kann zu niedrige Luftfeuchtigkeit eine Ursache sein. War die Topferde über lange Zeit zu nass, lassen sie ebenfalls ihre Knospen fallen. In diesem Fall trocknen sie nicht ein, sondern werden gelb, braun, schwammig oder breiig. Gehen die Knospen auf und fallen bald danach ab, ist es möglich, das sie einen kalten Luftzug bekommen haben. (vielleicht von einem Ventilator) Das Sprühen kann unter Umständen Wasserflecken auf den Blättern der Hoyapflanzen verursachen, die nicht schön aussehen. Ein Teelöffel Essig, der mit warmem Wasser gemischt wird, entfernt die meisten Wasserstellen. Ein weiches Tuch wird in diese Lösung getaucht und jedes Blatt sanft in einer kreisförmigen Bewegung abgewischt. Danach kann man mit klarem Wasser abspülen und mit einem anderen weichen Tuch das Blatt trocknen. Will man einen natürlichen Glanz auf den Blättern haben, einen Teelöffel Mayonnaise (nicht Salatsoße) mit drei Esslöffeln warmem Wasser mischen. Die Blätter mit einem weichem Tuch damit einreiben und dann trocken wischen. Diese Methode verstopft die Poren der Blätter nicht, wie kommerzielle Blattglanzprodukte.An heißen Tagen oder nach einer längeren Trockenperiode kann auch ein „Bad“ oder eine „Dusche“ für die Pflanzen von Vorteil sein. Es gibt viele Interpretationen, was „ein Bad“ bedeutet. Es gibt Sammler, die Seifenlauge verwenden, die Pflanze damit einschäumen, abspülen und trocknen. Das hilft sicher Insekten zu töten, Insekteneier wegzuspülen und den klebrigen Honigtau auf den Blättern, zu entfernen, der von Blatt-, Wollläusen oder abgefallenen Blüten stammen kann. Es ist aber nicht die einzige Art eine Pflanze zu säubern. Ein energischer Sprühnebel mit einfachem warmen Wasser aus einem Schlauch kann fast genau so wirksam sein. In der Wohnung ist die Badewanne der geeignete Platz für ein Bad oder eine Dusche für die Pflanzen.Die Pflanzen sterben wahrscheinlich nicht, wenn sie kein Bad bekommen, aber sie freuen sich, wenn sie ein gelegentliches Bad haben können.Vielleicht hat man auch an einem warmen Regentag die Möglichkeit, seine Pflanzen auf dem Balkon „abregnen“ zu lassen. Temperatur Viele Hoyas und Dischidias verlangen als Tropenbewohner hohe Temperaturen. Die Temperatur im Winter sollte bei mindestens 18°C liegen. Nur wenige Arten, wie z. Bsp. H. carnosa, H. australis, H. shepperdii, H. obovata und H. globulosa wachsen bei 12 bis 15°C. In der Nacht kann die Temperatur etwas niedriger sein, etwa 9 bis 10°C. Im Sommer können die Temperaturen, ähnlich den klimatischen Bedingungen in den Tropen, steigen. Selbst bei 35 bis 40°C fühlen sich die Hoyas noch wohl, vorausgesetzt die Luftfeuchtigkeit ist entsprechend hoch. Einige Hochlandarten aus Nebelwaldregionen, etwa des Himalaja bis zu 2000m Höhe, vertragen diese hohen Temperaturen allerdings nicht. Dazu gehören H. bella (vor allem die variegatet Formen), H. engleriana, H. venusta, H. linearis und H. longifolia. Töpfe und Eintopfen Zum Topfen der Hoyas werden immer sterilisierte, mittelgroße Töpfe verwendet.Die meisten Hoyas sind von ihrer Natur her Epiphyten, die den größten Teil ihres Lebens mit dem Boden kaum noch Kontakt haben, aber über Büschen und großen Bäumen hängen. Sie keimen im feuchten Waldboden. Bald stirbt die Basis ab, die Pflanze wird ein Epiphyt.Man kann diese Wachstumsbedingungen nachgestalten, wenn man den Raum, die Möglichkeiten in einem Gewächshaus oder die freie Natur in tropischen Bereichen zur Verfügung hat. Eingewurzelte Stecklinge sollten an verschiedenen Stellen plaziert und immer gestützt werden. Andere Epiphyten, wie Tillandsien und einige Orchideen teilen sich diese Plätze gern mit Hoyas.Töpfe aus Plaste werden von Züchtern empfohlen, aber auch Lehm, Faser und andere Materialien sind geeignet. In Plastetöpfen haben die Pflanzen einen warmen Fuß, in Tontöpfen ist die Verdunstung besser. Absolute Sauberkeit gilt für alles, womit die Pflanzen in Berührung kommen: der Behälter zum Erde mischen, das Pflanzholz, die Bank oder das Brett, auf der sie gezüchtet werden. Verwendet man Pflanztöpfe mehrmals, ist darauf zu achten sie vollständig zu säubern und zu desinfizieren. Besonders alle alten Wurzeln sind zu entfernen. Sie hängen meist an den Topfseiten. Mit einer Clorox-Lösung (Haushaltsbleichmittel) werden die Töpfe nachgespült. Instrumente zum Beschneiden der Pflanzen werden nach jedem Schnitt sterilisiert. Handelsübliche Grünpflanzenerde ist nur bedingt für Hoyas empfehlenswert. Für kleinere Töpfe eignet sich Anthurienerde, für größere Töpfe Orchideenerde. Optimal ist eine Kombination aus grobem Torf, Perlit, Kokohum und Baumrinde. Eine Regel, die dabei immer zu beachten ist: große Töpfe = grobe, durchlässige Erde; kleine Töpfe = feine, durchlässige Erde.Einige Hoya Arten haben sich in der Natur Kalksteinbereichen angepasst. Diesen gibt man ein Stück Koralle, Kalkstein, Muscheln, Marmor oder irgend etwas, das Kalziumkarbonat liefert, in das Medium. Hoya serpens, die kleine Art aus den kühlen Himalajaregionen, aber auch H. curtisii u.a. lieben Kalk. Manche Arten wachsen an groben Holz- und Steinoberflächen aufwärts oder hängen sich daran. Eine Sperrholz-, Zement- oder Steinwand, sie darf allerdings nicht kalt sein, ist dafür bestens geeignet. In geschützten Bereichen und an günstigen Standorten können an senkrechte Oberflächen kleine Taschen angebracht werden, um Pflanzen anzubringen. Dünger Die organische Zusammensetzung von Torfmoos, Rinde und andere Erden, die alle Medien zum Eintopfen von Hoyas sind, liefern den Pflanzen viel ihres Nährstoffbedarfs. In der Natur nutzen sie verrottende Blätter und Rinde, Tierdung von Vögeln, Ameisen, usw. als Nährstoffgrundlage. Sogar Regenwasser enthält Stickstoff, den am meisten benötigten Pflanzennährstoff.Im Haus gezüchtete Hoyas, die meist besser als die wilden Pflanzen aussehen, müssen „gefüttert“ werden. Die meisten wilden Pflanzen sind zottig, ein Gemisch aus toten und lebenden Pflanzenteilen und mit Insekten behaftet. Die Blätter sind kleiner und dicker als bei kultivierten Pflanzen und können sogar in der Form anders sein. Unsere kultivierten Pflanzen bekommen sicher mehr Aufmerksamkeit und liebevollere Pflege als wilde Pflanzen. Man ist immer gut beraten, Dünger klug, besonders auf Topfpflanzen, in schwachen Lösungen oder Konzentrationen zu verwenden. Ist die Pflanze im Wachstum, braucht sie eine konstante und nahrhafte Quelle. Die Pflanze nimmt Nährstoffe in Form von Ionen auf und kann den Unterschied zwischen organischen und anorganischen Quellen nicht erkennen. Von den mehr als 100 chemischen Elementen ist bekannt, dass mindestens 16 für das Pflanzenwachstum wichtig sind. Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff sind die Wichtigsten. Diese freien Radikale sind in der Luft und im Wasser enthalten. Die 13 anderen wesentlichen Elemente werden normalerweise aus der Erde über das Wurzelsystem der Pflanzen aufgenommen.Diese dreizehn Elemente werden unterteilt in primäre, sekundäre und Mikropflanzennährstoffe, abhängig von der Menge, die die Pflanze benötigt. Kohlenstoff ist ein Grundbaustein für das Pflanzenleben. Er kommt in der Luft in Form von Kohlenstoffdioxid vor. Die Photosynthese der Pflanzen verbindet den Kohlenstoff mit Wasserstoff und Sauerstoff, um Kohlenhydrate zu formen.Sauerstoff ist für die Pflanzenatmung erforderlich. Wasserstoff gemeinsam mit Sauerstoff macht die Pflanze stabil. Wasser ist für den Transport von Mineralien, die Pflanzennahrung und für das Pflanzenwachstum und alle damit verbundenen chemischen Reaktionen erforderlich. Die wichtigsten Nährstoffe (primär) sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Stickstoff wird von den Pflanzen in der Nitratform (als negative Ionen) aufgenommen. Kalium wird in Form eines positiven Ions, K+, aufgenommen.Auf den für Hoya Pflanzen gekauften Düngern stehen verschiedene Formeln, z.B. 24.8.10. Für die 3 Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium, in dieser Reihenfolge, stehen die Zahlen für den prozentualen Gewichtsanteil im Dünger.Hat eine Hoya zu wenig Stickstoff, zeigt sich dieser Mangel zuerst an den Blättern. Die niedrigeren oder älteren Blätter haben ein gelbes oder mattes, kränklich aussehendes Grün, manchmal auch bräunlich-orange. Sie trocknen ein und fallen ab. Das ist darauf zurückzuführen, dass das neue Wachstum den älteren Blättern das Chlorophyll raubt. Da jedoch nicht ausreichend Chlorophyll für das neue Wachstum da ist, verkümmern auch die frischen Blätter. Ältere Blätter rollen sich bei Stickstoffmangel ein. Das wirksamste und schnellste Mittel für eine Pflanze in diesem Zustand ist eine „Fütterung“ mit 2 Esslöffeln Fischemulsion, die mit 4 Liter warmen Wassers vermischt wird. Die ganze Pflanze wird mit dieser Lösung besprüht. Diese Prozedur sollte man etwa aller 3 oder 4 Tage ein paar Wochen wiederholen. Nach kurzer Zeit ist eine Verbesserung sichtbar. Ein Phosphormangel zeigt sich zuerst an den Blätterkanten, Blattspitzen und Venen der Hoyas. Diese Bereiche werden rot oder bronzefarben, bei den älteren Blättern zuerst. Jedes neue Wachstum wird gehemmt oder stagniert. Die Blätter drehen sich ein, werden blau/grün, stumpfen später purpurfarben ab, oft mit braun und gelb gesprenkelt. Bei Kaliummangel rollen sich die Blattspitzen ein. Die Ränder der Blätter werden gelbbraun, bronzen oder leicht rot. Bald rollen sich die Blätterkanten ein. Die Blattbasis wird gelb. Diese Veränderungen beginnen ebenfals an den älteren Blättern. Neues Wachstum ist verkümmert. Die Abstände zwischen den Blättern werden kleiner. Die sekundären Pflanzennährstoffe sind Kalzium, Magnesium und Schwefel. Die sieben micro (nur in winzigen Mengen benötigt) Nährstoffe sind Zink, Eisen, Mangan, Kupfer, Bor, Molybdän und Chlor. Ein Gleichgewicht der Pflanzenernährung ist sehr wichtig.Es gibt viele Auswahlmöglichkeiten für „Pflanzennahrung“ für den Verbraucher. Es kommt immer darauf an, was man mit dem Präparat erreichen will und wieviel man für Dünger bezahlen möchte. Viele Züchter arbeiten im Frühjahr (der Hauptwachstumszeit) mit einem Stickstoffdünger und stellen im Herbst auf Phosphordüngung um, wenn sich das Wachstum verlangsamt. Das fördert die Blütenbildung und die Stabilität der Pflanze. Für in Erde gepflanzte Hoyas hat sich eine Kombination aus verschiedenen Nährstoffen bewährt (NPK + Mg 10-11-18-2).Eine Blattzellen Düngung sollte vor allem in der Wachstumsphase nicht vernachlässigt werden. Blattzellen-Düngerlösung braucht nur in das Sprühwasser gegeben werden und die Pflanze ist versorgt.Düngt man Hoyas, reicht eine einmalige Düngung pro Monat vollkommen aus. Die Firma Kakteen Haage in Erfurt empfiehlt ein Vermischen der Topferde mit dem langsam wirkenden Düngemittel Osmocote, das während der gesamten Wachstumsperiode Nährstoffe an die Pflanze abgibt. In der Wachstumsperiode werden die Hoya Pflanzen zusätzlich zweimal monatlich mit einem guten Blattdünger gesprüht. Verwendet wird LOT-Blattzellenlösung. Das ist ein flüssiger Zimmerpflanzendünger mit Meeresalgenextrakt. Auch ein Flüssighumus mit vielen Spurenelementen, Bycobact, wird als Blattnahrung benutzt. Zusätzlich wird in regelmäßigen Abständen auch Plantprod NPIC 10-52-10 gegeben. Dieses Mittel fördert ein gutes Wurzelwachstum und einen tollen Blütenansatz. Die Düngemittel können über die Firma Kakteen Haage bezogen werden, auch in kleinen Mengen.Die Wirksamkeit der dort angebotenen Dünger zeigen die kräftigen und blühwilligen Pflanzen, die man bei dieser traditionellen Firma kaufen kann.