Kulturformen Ich schrieb bereits in der Seite „Ein Verwirrspiel – Hoya Namen für Kulturformen“ einiges über die Benennung gezüchteter Hoyas und die internationalen Regeln. Unter den Hoyasammlern sind Cultivare in Umlauf, die wunderschön blühen, willig wachsen und des Sammelns sicher wert sind. Ich werde auf dieser Seite einige dieser neueren begehrten Kulturformen aufführen, ohne dass ich meine Sammlung bewusst um diese Sorten erweitere. Das wichtigste internationale Regelwerk der Benennung von Kulturformen ist „The International Code of Nomenclature for Cultivated Plants“ (ICNCP) von 1990, kurz Cultivated Plant Code. Die letzten Ergänzungen stammen aus dem Jahre 2004. Die wichtigsten Neuerungen sind: neue Namen von aus Arten oder Sorten gezüchteten Pflanzen müssen grundsätzlich Phantasienamen in der Ursprungssprache sein und dürfen nicht mehr dem latinisierten botanischen Namen entsprechen. Sortennamen sind in der Schreibweise an der Abkürzung cv. oder an der Benutzung einfacher Anführungszeichen erkennbar. die Wörter variety, seedling und selection zur Bezeichnung von Sorten dürfen nicht mehr benutzt werden. Kulturformen sind in Herbarien großer Universitäten als Muster zu hinterlegen. Edward Gilding (H. gildingii Kloppenburg 2002), Mitarbeiter der Universität Minnesota, Abteilung Botanik, gelangen in den letzten Jahren einige sehr schöne Hybriden, die international gut in Umlauf gebracht wurden. Gilding hybridisiert vor allem Hoyas der Sektion Eriostemma. Seine Züchtungen haben das Ziel blühwilligere und länger blühende Sorten als die Eltern-Arten zu bekommen. Diese Hybriden sollen für die Herstellung der hawaiianischen Leis Verwendung finden. Auf Edward Gilding sind folgende Hoya Kulturformen zurück zu führen: H. cv. Ruthie = H. cv. MM x H. sussuela H. cv. Black Star = H. cv. MM x H. ciliata H. cv. Girlie = H. lauterbachii x H. coronaria H. cv. Monette = H. lauterbachii x H. coronaria, diese Sorte benannte Gilding nach seiner Mutter Monette Gilding H. cv. Margaret = H. lauterbachii x H. coronaria H. cv. Optimistic = eine weitere Sämlingsauslese der Kreuzung H. cv. MM x H. sussuela, also eine Schwester der H. cv. Ruthie Dem belgischen Hoyasammler Emilio Begine gelangen ohne viel Zutun zwei gut verbreitete und schöne Kulturformen. Auf seiner Veranda blühten H. serpens und H. carnosa zur selben Zeit. Schmetterlinge sorgten für die Bestäubung. Emilio kennzeichnete seine Hybriden mit den Anfangsbuchstaben seines Namens und Sämlingsnummern, bevor er die Namen gab. Von Begine stammen: H. cv. Chouke BE 24 = H.serpens x H. carnosa H. cv. Mathilde BE 23 = H. serpens x H. carnosa – ein Schwester Sämling von H. cv. Chouke Unter www.yumpu.com ist „The story of Mathilde and Chouke “ in englischer Sprache nachlesbar. Dem amerikanischen Hoyazüchter Michael Miyashiro in Hawai gelang es, die meisten Kulturformen zu züchten und in Umlauf zu bringen. Die Hoyaverkäuferin Carol Noel publizierte die neuen MM Hybriden in Asklepios 91/ 2004 und stellte sie in ihrer website in ausführlichen Beschreibungen vor: H. cv. Sunrise = H. lacunosa var. pallidiflora x H. obscura (1992) H. cv. Christine = H. subquintuplinervis x H. pottsii (1998) H. cv. Jennifer = H. incrassata x H. finlaysonii (1995) H. cv. Joy = H. spec. Laos x H. vitellina, dieser Hybrid wurde lange unter dem falschen Namen H. cv. Metallica verkauft. H. cv. Noelle = H. vitellinoides x H. vitellina H. cv. Napoli = H. archboldiana x H. macgillivrayi H. cv. Red Masterpiece = H. archboldiana x H. macgillivrayi (Schwestersämling) H. cv. Kaimucki = H. archboldiana x macgillivrayi H. cv. MM = USDA 357242 (H. cv. X-10) x H. spec. Gold Star ohne Namen MM Hybrid = H.vitellinoides x H. incrassata H. cv. Golden Eye = H. vitellinoides x H. incrassata H. cv. Rainforest Beauty = H. archboldiana x H. macgillivrayi Schon länger bekannte Kulturformen von Ed Hummel sind: H. cv. Minibelle = H. carnosa x H. shepherdii (Benannt nach des Züchters Frau Minibelle Hummel) H. cv. Shepherdell = H. carnosa x H. shepherdii – ein Schwester Sämling von H. cv. Minibelle Ein australischer Hybrid, gezüchtet von dem australischem Hoyaverkäufer und Autor von Hoyabüchern, vor allem australischer Species D. Liddle und benannt nach seiner Frau Iris Marie Liddle ist: H. cv. Iris Marie = H. cembra x H. schneeii Aus den Züchtungen Ted Greens stammt der Hybrid: H. cv. Pinkie = H. subcalva x H. australis Weitere mir bekannte Namen für Hoya Kulturformen, die ich keinem Züchter zuordnen kann, sind: H. cv. Isabella = H. coronaria x H. lauterbachii H. cv. Sabah Beauty = H. meredithii x H finlaysonii (oder H. callistophylla aff.) H. cv. Mrs. G. = H. australis ssp. keysii Sämling In den Artenbeschreibungen von H. carnosa, H. compacta, H. pubicalyx und H. lanceolata ssp. bella sind Namen und Kurzbeschreibungen der von diesen Arten gezüchteten und verbreiteten Kulturformen zu finden. Publikationen Asklepios 67, 1996, “ Hoya cultivar names found“ eine Liste der Kulturformen von Phil Clark Nachdruck des Artikels von Phil Clark in Fraterna 10/1, 1997, S. 9-12 (Teil 1) undFraterna 10/2, 1997, S. 2-6 (Teil 2) Asklepios 91, 2004, S. 11-14 Neue Kulturformen vorgestellt von Carol Noel Fraterna 19/1, 2006, S. 7-8 A Hoya/Eriostemma Hybrid and Varietal List von Ted Green P. S. The Hoyan Vol. 5/4 2006, Internetrezension von C. M. Burton zum oben genannten Artikel Greens aus Fraterna