Hoya coronaria Blume 1826 Beheimatet ist Hoya coronaria in Thailand, Sumatra und auf der Insel Borneo in Sarawak. In ihren Heimatländern wird sie Aroy Kilampahan (Quelle: Blume, Museum Botanicum) genannt. Alle Teile der Blätter enthalten viel dicken, klebrigen, milchigen, nicht scharfen Saft. Auf den Molukken werden deshalb die Blätter als kühlendes Mittel bei der Behandlung der Genorrhoe verwendet. Die Schmerzen von Wunden, die durch die Stacheln giftiger Fische verursacht werden, werden in den Heimatländern durch das Auflegen der kühlenden Blätter auf die betroffenen Hautstellen gelindert (Quelle: Kosteletzky, Allg. med. Pharm. Flora 3 (1834), S. 1063)(siehe Hoyas in der Medizin) Es gibt viele Vorkommen der H. coronaria in West Malaysia und den angrenzenden Ländern. Ridley beschrieb sie 1923 als sehr allgemein in Jurong, Kranji, Serangoon und Pulau Tekong.Sie wurde erstmalig von C. L. Blume 1825 in den Wäldern von West Java entdeckt. Er beschrieb sie 1826 als H. coronaria. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch keine Blüten an der Pflanze gesehen. Deshalb glaubte er, das es sich bei der Hoya um Rumphius Corona ariadnes puniceae handelte. Später korrigierte er diesen Fehler. In Curtis’s Botanical Magazine wurde Blumes Beschreibung in die englische Sprache übersetzt. Dort wurde die Hoya in Synonymität zu H. obtusifolia Wight gestellt, der sie sicherlich sehr ähnlich ist. In Fraterna 18/3, 2005, S. 6 ist zu lesen, das H. coronaria von Blume als Eriostemma coronaria klassifiziert wurde. Das ist falsch. Der Name Eriostemma erschien 1913 von Schlechter als eine Hoya Sektion, aber kein Botaniker klassifizierzte Eriostemma je als selbstständige Gattung. Im Jahre 2001 versuchten Kloppenburg & Gilding eine neue Gattung Eriostemma heraus zu geben. Nach zu lesen in Fraterna 14/1 2001 S. 11 – 14, abgedruckt in Flora Malesiana Bulletin Vol. 13/1 Februar 2002 S. 91. Diese Klassifizierung ist ungültig nach Artikel 33/3 internationale Nomenklatur. Thomas Lobb, ein Pflanzensammler, führte H. coronaria kurze Zeit nach der Klassifizierung Blumes in Europa ein.Die Blätter sind oval-rund. Sie werden 4-5 cm lang und 2,5-3 cm breit. Sie sind grau-grün, dick und samtartig behaart. Die Behaarung ist auf der Blattunterseite mehr ausgeprägt, als auf der Oberseite. Lediglich voll ausgereifte alte Blätter sind kahl. Der Mittelnerv ist deutlich sichtbar. Die Blattstiele haben eine Länge von 1 cm. Es ist schwer, H. coronaria in Kultur zur Blüte zu bringen. Gelingt es, blüht sie in Dolden mit 3 bis 5 Einzelblüten. Die Blüten sind creme-weiß bis gelblich, in der Mitte grünlich mit pink farbenen Kreuz. Die Kronenlappen sind spitz, die Blätter der Nebenkrone rund. Die Blüten riechen nach Moschus. In der Literatur variieren die Angaben über die Blütenfarbe von H. coronaria zwischen elfenbeinfarbenes Weiß und mattes Schwefelgelb. Ridley erläutert diese Diskrepanzen in Transactions of the Linnaeum Society, Vol. 3, S. 321 bedingt durch das Alter der Blüten. Gehen die Knospen auf, sind sie grünlich weiß. Später wechselt das Grün in elfenbeinfarben mit cremigen Tönungen. Wird die Blüte älter, bilden sich unregelmäßige rosa Stellen. Kurz vor dem Verblühen und Abfallen färbt sich die Blüte rosa und verblasst. H. coronaria wächst strauchartig. Ableger wurzeln gut. Sie sollten gleich in Substrat eingestellt werden. IPPS 03536 = H. coronaria White ist in Sarawak beheimatet. Diese Art hat etwas kleinere Blätter und weiße Blüten.IPPS 07027 wurde in Sumatra, im Aceh Gebiet am Alas Fluss gefunden. Sie hat größere Blätter und schöne große hellgelbe Blüten. Sie wird unter dem Namen H. coronaria gigantis verkauft.H. coronaria Red, in den ersten Tagen erblühen die Dolden dieser Art dunkel rosa, später werden sie heller. H. coronaria Red hat längere Blätter als H. coronaria White. H. coronaria kann, einmal im Trieb, sehr groß werden. Sie benötigt zur Blütenbildung viel Licht. Aufgrund der behaarten Blätter kann sie an einem sonnigen Platz stehen. Die Hoya wird der Sektion Eriostemma zugeordnet. Blüten von H. coronaria werden für die Herstellung der hawaiianischen Leis verwendet. In der Vergangenheit wurden in Amerika mit dem Namen H. coronaria falsch bezeichnete Pflanzen verkauft. Es handelte sich bei diesen um H. australis ssp. tennuipes, mit denen H. coronaria zweifellos, vorallem in der Blattform, große Ähnlichkeit hat. H. coronaria ist eine der am besten dokumentierten Arten und doch am häufigsten falsch identifizierten. Diese Falschbezeichnungen sind auf die in den 60er und 70er Jahren tätige Hoyahändlerin der USA Loyce Andrews aus Texas zurück zu führen. Sie bekam Pflanzen und Namen von Ted Green. C. M. Burton schreibt in einem Hoya Forum, dass Loyce Andrews nie eine H. coronaria besaß und/oder verkaufte. Sie verkaufte nur H. australis, falsch beschriftet (mislabeled) als H. coronaria.Trotz Hinweise der Hoyaexpertin an die Händlerin wurden die Pflanzen weiter mit falschen Namensetiketten in Umlauf gebracht.Die als H. spec. USDA 354235 in Umlauf gebrachte Hoya könnte H. coronaria Blume sein, stammt allerdings aus New Guinea. Herbarmaterial NameBlattnummerTypstatusSammlerFundortFunddatumHerbarium H. coronaria Blume, Typ H. grandiflora Blume ex Decaisne898168-123Indonesien, Java in Salak, Gunung1922L H. coronaria Blume, Typ H. fraterna Blume898168-164Bakhuizen v. d. BrinkIndonesien, JavaFebruar 1947L H. coronaria Blume898168-121L H. coronaria Blume898168-128HolotypKoorders1910L Publikationen Blume, Rumphia 4, S. 31, Ausgabe 182 (1848), Tab 184, Vergleich der Samenhülsen von Hoya coronaria (Figur 1) und Hoya lacunosa (Figur 2) Tab 182, Hoya purpurea (Figur 1) und Hoya coronaria (Figur 2) Blume, Bijdragen tot the Flora van Nederlandsch Indie, S. 1063 (1826) Klassifizierung H. coronaria BlumeMuseum Botanicum Lugduno Batavum 3, S. 44 , Blume beschreibt H. coronaria setzt sie synonymzu H. velutina Wight aus Contr. bot of Indiea, S. 35 und H. Ridley, Flora of the Malayan Peninsula 2, S. 400 (1923)King & Gamble, Yournal of the Royal Asiatic Society, Bengal Branch, S. 567 (1908)C. M. Burton, P.S. The Hoyan Vol. 4/4 Nov. 2005Fraterna Vol. 18/3 (2005) S. 6C. M. Burton, Hoyas I know and love, Atlanta 1981, S. 17 und 18C. M. Burton, H. coronaria, H. obtusifolia and H. teysmaniana in Hoyan 2 (3), S. 70 – 72 (1981)Kloppenburg & Gilding, Eriostemma coronaria (Blume) Kloppenburg & Gilding in Fraterna 14 (2); S. 14 (2001)Curtis’s Botanical Magazine Vol. 83 (1857), Tafel 4969 Botanische Illustration von W. Fitch und Typbeschreibung , hier als H. coronaria bezeichnet, tatsächlich ist die beschriebene Hoya obtusifolia