Hoya shepherdii Short ex Hooker 1861 Die Heimat dieser Hoya ist in Indien. In der Himalayaregion von Sikkim und Khasia in 1000 bis 3000 m Höhe ü. M. wurde sie gefunden. Auch im südwestlichen China und in Thailand fand man H. shepherdii. H. shepherdii ist eine leicht zu pflegende Hoya mit schmalen, dicken, länglichen dunkelgrünen Blättern. Das Blattwerk dieser Pflanze ist nicht besonders schön, aber ungewöhnlich für eine Hoya. Die Mittelader ist erkennbar. Das Blatt ist leicht nach innen gebogen. Die Blätter sehen aus wie hängende Bohnen. Deshalb wird sie auch als „stringbean hoya“ bezeichnet. Die Blätter werden bis 9 cm lang und 1 cm breit. Die internodes sind variabel, 2-5 cm lang und braun. Bei großen älteren Pflanzen verholzen sie. Die Blätter erscheinen an den Stängeln entweder gegenständlich oder einzeln aus dem Knoten. Der Blattstiel ist grün, bis 0,5 cm lang. Eine ähnliche Blätterform haben H. wayetii Kloppenburg und H. longifolia Wallich, mit der H. shepherdii oft verwechselt wird. Die Blütendolden sind kompakt. Sie haben einen Durchmesser von 5 cm. H. shepherdii blüht in einem zarten weiß-rosa. Die Pflanze ist ein unermüdlicher Blüher. Die Knospen erscheinen am Ende der Stängel, an den Blattknoten, zwischen den Blättern und am neuen Wachstum. Sie blüht immer wieder aus den selben Doldenstängeln. Deshalb dürfen diese nicht entfernt werden. Die Pflanze kann einen schattigen Platz im Zimmer bekommen. Sie wird trotzdem blühen. H. shepherdii ist die ideale Anfängerpflanze für Hoya Sammler. Unter optimalen Bedingungen kann diese Pflanze sehr groß werden. Sie verzweigt wenig,wächst aber Meter lang. Es ist möglich, das aus jedem Blattknoten eine Dolde getrieben wird. Etwa 4 bis 15 Einzelblüten sind in einer Dolde. Jede Blüte sieht aus, als hätte sie einen krausen weißen Heiligenschein um jedes Blütenblatt. Die Blumen sind sehr dekorativ. Die Fülle entschädigt für das einfache Blattwerk der Hoya. Bei Kultivierung in einer Hängeampel sieht H. shepherdii am dekorativsten aus. Von H. shepherdii gibt es folgende KulturformenH. cv. Shepherdell ist ein Hybrid von H. carnosa x H. shepherdii mit breiteren dunkelgrünen „Bohnenblättern“ und dunkleren rosa Blüten. Es handelt sich um eine Sämlingsauslese des Züchters Ed Hummel, also ein Schwesternsämling derH. cv. Minibelle ist eine „Bohnenblatt-Hoya“ mit Blüten in hellem Rosa bis lavendelfarben. Es handelt sich hier um eine Kreuzung zwischen H. shepherdii und H. carnosa. Im Handel ist dieser Hybrid als H. cv. Minibelle (IPPS 03531) zu bekommen. H. cv. Minibelle ist ebenfals eine Sämlingsauslese des Züchters Ed Hummel, benannt nach seiner Frau Minibelle Hummel. Hoya cv. Minibelle Folgende weitere Schreibweisen habe ich in verschiedener Literatur gefunden: shephardi, shepardi (in Kloppenbuirg The world of Hoya- a picturial guide), shepherdi und shephardii. Sie sind alle falsch. Hara (1971) stellt H. shepherdii in Synonymität zu H. longifolia. Diese Synonymität ist falsch. H. longifolia hat längere, schmalere und weniger sukkulente Blätter. Die Blütenstände von H. shepherdii sind kleiner. Außerdem sind die Doldenstiele kürzer und die Nebenkrone flacher. H. shepherdii IPPS 00161 Publikationen Curtis’s Botanical Magazine Vol. 87 (1861), Tafel 5269 Botanische Illustration von W. Fitch und Typbeschreibung H. shepherdii HookerThe World of Hoyas – a pictorial guide von D. Kloppenburg (1999) S. 222 Kurzbeschreibung und S. 223 Foto von Dale KloppenburgForster & D. J. Liddle & I. M. Liddle, The genus Hoya R.Br. (Asclepiadaceae: Marsdenieae) as commonly cultivated in Australia in Asklepios78 S. 31 (1999)C. M. Burton, Hoyas I know and love, Atlanta 1981, S.38Focke Albers, Ulli Meve Sukkulenten-Lexikon Band 3 S. 158 (2002)