Hoya polystachya Blume 1849 = H. latifolia G. Don 1838= H. macrophylla Wight 1834 (Name ungültig) H. polystachya Blume und H. latifolia G. Don werden als Synonyme gesehen. C. M. Burton wiederlegt dies in „The Hoyan“ und spricht von zwei verschiedenen Hoyaarten. Sie begründet ihre Theorie mit folgenden Fakten:1826 klassifizierte Blume eine Hoya unter dem Namen H. macrophylla Blume.1834 publizierte R. Wight eine andere Hoyaart ebenfals unter dem Namen H. macrophylla Wight. Er kannte Blumes Veröffentlichung nicht.1834 übersetzte G. Don R. Wights Werk „Contributions to the Botany of India“ und stellte fest, das Wight eine Hoya mit laut internationaler Nomenklatur ungültigen Namen, nämlich H. macrophylla, beschrieben hatte. Er forschte und stellte fest, das es sich um eine andere Art als die Blume H. macrophylla handelte. Also beschrieb er die Wight H. macrophylla neu und gab ihr den Namen H. latifolia G. Don. Wights Artenmuster ist an der Cambridge Universität in England hinterlegt.Nach genauer Untersuchung des Artenmusters von Wight konnte C. M. Burton keinerlei Identität mit H. polystachya Blume feststellen. Die einzige Gemeinsamkeit der beiden Arten besteht darin, das beide 3- genervte Blätter haben. Die These der Artengleichheit wurde 1978 von Rintz in “ The Malayan Nature Yournal“ aufgestellt. Er versäumte es, Artenmaterial zu vergleichen.Er schrieb: H. latifolia G. Don (1838) Typ Malaysia, Pulan-Pinang (nicht gesehen) = H. macrophylla Wight (1834) nicht gesehen = H. polystachya Blume (1849) Typ Java (nicht gesehen). Er setzte also 3 Artenmuster in Synonymität, die er nie sah.Nach C. M. Burton war und ist Ted Green der standhafteste Vertreter der These der Artengleichheit. Er zeigte in Fraterna das Artenmuster der Cambridge Universität. Vergleiche Burtons bewiesen, das es sich um unterschiedliche Arten handelt. Burton schreibt:: …….Eine einzelne corona von H. latifolia ìst so groß wie eine gesamte H. polystachya Blüte und von anderer Form. Auch in der Größe der Blätter sind Unterschiede zu sehen….. C. M. Burton betont, das die Blätter von H. polystachya nie so breit und so lang wie von H. latifolia sind. Der Name H. latifolia wurde von Wight eben auf Grund der breiten Blätter gegeben. Beide Botaniker, Wight bei der Beschreibung seiner H. macrophylla und G. Don bei der Klassifizierung seiner H. latifolia stimmen darin überein, das die Blätter dieser Hoya von 17 bis über 20 cm lang und 10 bis 20 cm breit sind. H. polystachia Westjava IPPS 4069 – Fotos 08/2004, 08/2005 und 12/2005 Wie auch immer?! Ich habe Beschreibungen von H. polystachya gelesen, in denen die Blättergröße von der von Wight und Don beschriebenen nicht viel abweicht. Die größeren Blätter werden mit einer Länge von 18 cm und einer Breite von 10 cm, die Kleineren mit 12 cm Länge und 7 cm Breite beschrieben. Die größten Blätter meiner H. polystachya aus Westjava sind 15 cm lang und 8 cm breit. Die kleinsten Blätter sind 10 cm lang und 4 cm breit. Sie haben immer 3 deutlich sichtbare parallel zueinander verlaufende Venen. Sie wächst relativ langsam und braucht eine gewisse Zeit, um sich an einen neuen Standort zu gewöhnen. Doldenstiele wachsen oft zusammen, manchmal bis zu 3 Stück aus einer Stelle. H. polystachya Blütenstengel bilden sich grundsätzlich an einem Knoten ohne Blätter. Das ist für Hoyas eigentlich ungewöhnlich. Die einzelnen Blüten öffnen sich allerdings nicht zur selben Zeit. Deshalb ist H. polystachya fast das ganze Jahr in Blüte. Diese eigenartige Blütenbildung, unterschiedlich lange und nach allen Seiten abstehende Einzelblütenstiele, lässt ein Bild wie „Hirschgeweihstangen“ entstehen. (C. M. Burton)Die einzelnen Blüten sind klein. Sie haben eine matte braune bis bräunlich rosa Farbe. Die Koronen sind weiß mit einem kleinen gelben Zentrum. Bis 60 Einzelblüten erblühen in einer Dolde. Sie halten etwa 1 Woche. Die Blumen produzieren viele kleine Honigtropfen. Der Geruch der Blüten wird wie frisch geriebener Kokos beschrieben. (C. M. Burton) In der deutschsprachigen Publikation „Die Exkursionsflora von Java“ 3 (1912), S.102 beschreiben Koorders und Schumann H. latifolia G. Don wie folgt: ….. „Blätter deutlich 5-nervig, sehr dick, glänzend, kahl, eiförmig oder oblong-eiförmig, am Grunde abgerundet oder herzförmig, ± 12 ½ -25 x 7 ½ -12 ½ cm, oben kurz zugespitzt. Blattstiel dick und sehr kurz. Pedunculi 2,5-5 cm, gebüschelt oder einzeln, sehr dick. Pedicelli sehr kurz, kurz flaumhaarig. Coronazipfel kürzer als die Korollaröhre. Hochwindender Strauch, an Hoya macrophylla Bl. erinnernd…….. Java: Im unteren Gebirge und in der Ebene sehr zerstreut im Regenwald. Ich habe diese typische Art noch nicht in Java wieder gefunden, sie scheint dort jetzt selten zu sein. Bei dem Original von H. polystachya Bl. (in Herb. Leiden,bemerkte Boerlage:……..dasz das Spezimen H. macrophylla Bl. gleicht. Von letzterer Art sah ich kein authentisches Spezimen“………. Die Verbreitungsgebiete von H. polystachya sind Thailand, Singapur, Westjava, Malaysia, Indonesien und Nordsumatra.In ihren Heimatländern auf den Sundai-Inseln und der Insel Java wird H. macrophylla von der einheimischen BevölkerungAroy kikandel lakakkie und Aroy kikandel badak genannt. (Quelle: Blume, Museum Botanicum) Folgende IPPS Nummern werden in Deutschland als H. polystachya und/oder H. latifolia verkauft: IPPS 0135 aus Java hat große dunkelgrüne Blätter mit parallel laufenden Nerven. Sie blüht leicht in zahlreichen beige creme weißen Blüten. Deutschlands größter Hoyanbieter Kakteen Haage in Erfurt weist bei dieser Art darauf hin, das der neue Name H. latifolia sein kann.IPPS 04069 aus Westjava = H. latifolia. Die Blätter sind spitzer mit der für H. polystachya typischen Nervatur. Sie blüht leicht und fast das ganze Jahr mit 30 bis 40 Einzelblüten in der Dolde.Es gibt eine var. concolor ( wahrscheinlich H. latifolia ssp. kinabaluensis C. M. Burton 1991). Die Blüten sind wie bei H. latifolia. Die Farbe variiert. Die var. Form hat matt gelb grüne Blüten. Die Blätter sind etwas runder. Auf der Insel Borneo am höchsten Berg des malayischen Staates Sabah, am Mt. Kinabalu wurde sie gefunden.IPPS 07041 aus Nordsumatra, am Toba See gefunden hat breitere ovale Blätter mit sichtbaren Venen.IPPS 04075 aus Westjava hat große Blätter mit kräftigen Nerven, die sich im Neutrieb an einem sonnigen Platz rötlich färben.IPPS 8367 aus Sarawak, Insel Borneo hat ebenfals große Blätter, die an der Unterseite rötlich gefärbt sind. Herbarmaterial NameBlattnummerTypstatusSammlerFundortFunddatumHerbarium Hoya latifolia G. Don # 898168-202BlumeIndonesien, JavaL Hoya latifolia G. Don# 18356HendersonMalaysia, Gunong ProkamSING, UC Hoya latifolia G. Don# 731Malaysia, Selangor1915SING Hoya latifolia G. Don# 42ChinMalaysia12. 07.1970KLU Hoya latifolia G. Don# 697Lakshnakara Malaysia, Pattani Hoya latifolia G. Don# 19MonpungMalaysia, Bukit Anok Taku09.06.1872KLU Hoya latifolia G. Don# 142RintzMalaysia1978 Hoya latifolia G. Don# 21935HendersonMalaysia, Pahang18. 07.1929SING Hoya latifolia G. Don# 621Hullet, LobbMalaysia, Cluney Road1887SING Hoya latifolia G. Don# 2734Goodenough Malaysia Hoya latifolia G. Don# 2847ShahMalaysia, Indonesien, Java1973A Hoya latifolia G. Don# 112 4MaingaySingapore Hoya latifolia G. Don = H. macrophylla Wight# 138 AHolotypWallichMalaysia1838K Hoya latifolia G. Don# 8165 AWallichMalaysia, Pahang Hoya latifolia G. Don# 27299CarrBorneo, Mt. Kinabalu10. 05.1933KLU Hoya latifolia G. Don# 10013BurkillSingapore1922UC Hoya latifolia G. Don# 798Don1838B Hoya latifolia G. Don# 172 ASING Hoya latifolia G. Don# 787SING Hoya latifolia G. Don# ohne NummerSING Hoya latifolia G. Don# ohne NummerSING Hoya latifolia G. Don# ohne NummerBO Hoya latifolia G. Don = H. cf. latifolia# ohne NummerBO Publikationen Museum Botanicum Lugduno Batavum S. 45 Figur IX (1849) Klassifizierung H.(Physostemma) polystachya Blume und S. 44, Beschreibung H. macrophylla Rumphia IV, tab 185,H. macrophylla Malayan Nature Journal, „The Malaysian Species of Hoya“ Vol. 30 (1978) Synonymitätsthese von Rintz und Zeichnung H. latifolia G. Don, Figur 23General System of Gardening and Botany 4, S. 23 (1837) Typ Beschreibung H. latifolia G. DonGeneric History 4 S. 127 (1838) Klassifizierung H. latifolia G. DonContributions to the Botany of India (1834) Klassifizierung H. macrophylla WightHoyan 17 Part 2 (1995) S. 2-7 illustriert, C. M. Burton Artikel über H. latifolia G. DonFocke Albers und Ulli Meve Sukkulenten-Lexikon Band 3 S.154 (2002)C. M. Burton, Hoyas I know and love, Atlanta 1981, S. 31Hoya latifolia G. Don subsp. kinabaluensis C. M. Burton in Hoyan 12(3:2) (1991)C. M. Burton, Hoya latifolia G. Don in Hoyan 17(Part 2) und (1), S.1-7 (1995)