Hoya multiflora Blume 1826 H. multiflora ist eine strauchartig wachsende Hoya mit wunderschönen dunkelgrünen glänzenden Blättern, die leicht gewellt sind und aufrecht wachsen. Die Blattnerven sind deutlich sichtbar. Sie wachsen an dicken verholzenden dunkelgrünen, später braunen Stängeln. Die dunkelgrünen Blattstiele werden bis 2 cm lang. Die Blätter sind bis 12 cm lang und 5 cm breit.Der Name multiflora sagt aus, das diese Hoya ein unermüdlicher Blüher ist. Multi bedeutet viel und Flora Blume, Blüte. Die Dolden erscheinen an einem 4 cm langen grünen Doldenstiel. Die dunkelgrünen Einzelblütenstiele sind lang und dünn, bis 4 cm. 15-20 Einzelblüten hat eine Dolde. Die Krone erblüht in gelb-weiß. Sie ist stark 5-geteilt. Die Blütenblätter sind spitz und nach hinten gebogen. Die corona ist weiß mit pinkfarbenen Punkten. Auch die Blätter der corona sind spitz und nach hinten gebogen. Hoya multiflora wurde in verschiedenen Gebieten gefunden. Beheimatet ist sie auf Java und Malaysia, Thailand und Vietnam. Auch in Indonesien und auf den Philippinen wurde sie gefunden. In China wird sie in offenen Buschlandschaften in der Provinz Guangdong kultiviert. Auch in der Guangxi und Yunnan Provinz in China ist sie mittlerweile kultiviert.Grundsätzlich wachsen die spec. bis zu Höhen von 1500 m. In der Literatur sind verschiedene Formen von H. multiflora mit unterschiedlicher Blütenfarbe und Blattmaserung beschrieben. H. multiflora IPPS 00137 ist eine strauchartig wachsende Hoya mit länglichen silbrig gesprenkelten Blättern, die reichlich blüht. Die Blätter haben eine elliptische Form und sind nie gewellt, ähnlich den Blättern eines Lorbeerstrauches. Die Dolden erblühen in cremeweiß. Heimatland dieser Art ist Java. Sie wird in den Niederlanden als H. multiflora Speckles oder H. multiflora Spotted leaf oder H. multiflora cv. Flecked Leaf verkauft. H. multiflora ‚Shooting Star‘ IPPS 00138 Die Art ist größer mit dunkelgrünen kahlen Blättern. Die Blattränder sind immer etwas gewellt. Die Blattvenen sind gefiedert. Die Blätter haben keine silbernen Sprenkel. Die Blüten sind weiß-gelb mit nach hinten gebogenen Lappen. Der Name Shooting Star ist von der Blütenform abgeleitet. Sie sehen aus wie gebogene Sternschnuppen. Sie blüht das ganze Jahr. Die Heimat dieser Art ist Malaysia. Im Umlauf ist weiterhin eine kleinbläätrige Form der malayischen Insel Penang. H. multiflora IPPS 04078Die Art hat ovale Blätter. Sie wächst als halbhoher Busch. Die Heimat ist Java. H. multiflora variegata IPPS 08121 Das ist eine größer werdende var. Form. Die grünen Blätter haben einen weißen Blattrand. Allerdings wächst diese Form langsam und ist sehr selten. Alle H. multiflora spec. blühen sehr schön und unter guten Bedingungen reichlich. Sie blühen mehrmals aus dem selben Doldenstängel, bevor dieser abfällt. Wenn H. multiflora Blüten angesetzt hat, darf sie keiner Veränderung der Bedingungen ausgesetzt werden, sonst werden die wunderschönen Blüten sofort abgeworfen. Reichliches Besprühen ist erforderlich. Nie die Pflanze drehen. Ableger, die nach der Blüte geschnitten werden, wurzeln willig. Es kann sogar vorkommen, das ein Ableger in der Vase blüht. Während der Blüte sollte H. multiflora gedüngt werden. Die Blüten produzieren reichlich Nektar. Sie verbreiten einen kaum wahrnehmbaren Zitronenduft. Eine Blüte hält etwa 10 Tage. Ich versuche, meine H. multiflora keinerlei Veränderungen auszusetzen. Im Oktober 2004 schlug das Wetter unerwartet um. Auf einmal waren in meinem Wohnzimmer nicht mehr 20° C, wie immer, sondern kurzzeitig 17° C. Im Zimmer war es durch tagelangen Regen trüb und dunkel. Meine H. multiflora reagierte auf diese Veränderungen sofort. Alle Blütenstände wurden, egal wie weit sie entwickelt waren (Knospe, voll erblüht) abgeworfen. Noch nie sah ich an meiner H. multiflora gelbe Blätter. Auf einmal wurden innerhalb von 2 Tagen an einem ganzen Trieb die Blätter gelb und fielen ab. Nachdem diese erste Kälteperiode in diesem Jahr vorüber war, die Temperatur wieder gleichbleibend auf 20° C gebracht wurde und ich eine zusätzliche Lichtquelle eingerichtet habe, wurde kein Blatt mehr gelb. Nach und nach entwickelten sich auch wieder Knospen. Seitdem blüht H. multiflora zuverlässig. Im Jahre 2002 wurde unter namenhaften Botanikern eine Diskussion um die Frage geführt, welcher Gattung die Pflanze zu geordnet werden soll. Hoya oder Centrostemma? Gehört die Pflanze überhaupt zur Gattung Hoya? Ist Centrostemma eine eigene Gattung oder eine Sektion der Gattung Hoya? Dieser Streit wurde durch einen von Ted Green herausgegebenen Katalog neu entfacht, in dem die Pflanze als Centrostemma (nach Blume) angeboten wurde. Da jedoch keine offizielle Klassifizierung unter diesem Namen nach dem INDEX KWENENSIS erfolgte, verbleibt H. multiflora in der Gattung Hoya. Die erste Veröffentlichung des Namens H. multiflora stammt aus dem Jahre 1826 von Blume. Er klassifizierte die Pflanze in Bijdragen tot the Flora von Nederlandsch Indiae. Dieser Klassifizierung ging eine inoffizielle Beschreibung in seinem Buitenzorg Pflanzenkatalog aus dem Jahre 1823 voraus.Im Mai 1838 veröffentlichte J.C. Decaisne die gleiche Pflanze als neue Gattung unter dem Namen Centrostemma multiflorum (Blume) Decaisne in Annales des Science Naturelles, Series 2, vol. 9, S. 271. Im Jahre 1844 ordnete er eine weitere spec. mit Namen Centrostemma lindleyanum in De Condolles Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis zu. Von anderen Autoren wurde die Pflanze als Cyrtoceras und als Crytoceras beschrieben. So zum Beispiel als C. platypetalum Merrill. Es gibt sogar eine Aufzeichnung als Asclepias carnosa Blanco. Die in dieser Beschreibung eingefügten Abbildungen sind so gut, das eindeutig erkennbar war, das es sich um H. multiflora handelt. C. M. Burton, Hoyaspezialistin aus den USA, hat akribisch genau alle Pflanzenteile von H. multiflora mit vergleichbaren Teilen anderer Hoyas verglichen. Sie ist nach diesen wissenschaftlichen Studien 100%-ig davon überzeugt, das es sich um eine Hoya nach der Klassifizierung Blumes handelt. Folgende Namen wurden, teils gültig, teils ungültig, teils Synonyme oder doppelt Beschreibungen heraus gegeben. Alle sind (der Gattung oder Sektion???) Centrostemma zu zu ordnen. Alle wurden mit H. multiflora „verklumpt“ (C. M. Burton): Cyrtoceras uncinatum Teijsm. & Binn. in Tijdschrift Nederlandsch Indiae, S. 408 (1863), gefunden in SumatraCentrostemma platypetalum Merrill in Synyatsenia (1934) gefunden in China, Kwangtung Provinz) = H. multifloraCyrtoceras reflexum Bennett in Plantae Javanicae Rariores (1838)Centrostemma floribundum BennettCyrtoceras floribundum Maund in Botanist, Tafel 178 (1840)Centrostemma multiflorum (Blume) Decaisne in Annales de Science Naturelles, Serie II, Vol. 9, S. 272 (1838)Cyrtoceras lindleyanum (Decaisne 1844) Miquel in Flora Indiae Batavae, S. 515 (1856)Centrostemma laurifolium Decaisne in De Condolles Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis 8, S. 634 (1844) = Cyrtoceras laurifolium (Decaisne) Blume, gefunden in Java, klassifiziert in Museum Botanicum Lugduno-Botavum (1849) = Hoya javanica Boerlage inin Handleiding tot de Kennis der Flora van Nederlandsch Indie (1899)Centrostemma micranthum Blume = Cyrtoceras micranthum Blume, gefunden Insel Celebes, klassifiziert in Museum Botanicum Lugduno- Botavum (1849)Centrostemma elegans Blume publiziert in Museum Botanicum Lugduno- Botavum (1848), gefunden in Borneo = Cyrtoceras elegans Miquel = Hoya elegans (Blume) Boerlage = Hoya celebica Boerlage in in Handleiding tot de Kennis der Flora van Nederlandsch Indie (1899) = Cyrtoceras micranthum BlumeCentrostemma multifloriminoresCentrostemma cyrtoceras Meisner in Gen. Comm. , S. 177 (1840)Centrostemma coriaceum (Lindley) Meisner in Gen. Comm, S. 177 (1840)Cyrtoceras coriaceum (Lindley) Heynhold (1840)Centrostemma yunnanense P.T.Li publiziert in Acta Bot. Yunannica 12(1) S. 19 – 21 (1990), gefunden in China = Hoya Li C. M. Burton, publiziert in Hoyan 12(4) S. 98 (1991) Name ungültig = Hoya gongshanica P. T. Li publiziert in China Agric. Univ.12(3) S. 40 (1991) Name ungültig Folgende klassifizierte Hoyas werden der Sektion oder Gattung?? Centrostemma zugeordnet: Hoya edeni King ex Hooker f. in Flora British Indiae, gefunden im HimalayaHoya laurifolia Decaisne 1838Hoya laurifoliaopsis Hochtreutiner 1936Hoya constantinii P. T. Li 1984 (Namen ungültig)Hoya reticulata Constantin in Lecomte, S. 138 (1912)Hoya coriacae Lindley in Botanical Register, Tafel 18 (1839), (nicht H. coriacae Blume) In den Jahren 2005 und 2006 kam es immer wieder zu Diskussionen über einige spec., die als H. multiflora in Kultivierung sind. D. Liddle führte Studien an Pflanzen, die sich in seiner Sammlung befinden durch und stellte Vergleiche zwischen H. multiflora Blume und Cyrtoceras laurifolium Blume, später Hoya zugeordnet und als H. javanica Boerlage benannt, an. Hauptunterschiede zwischen beiden ist die Blättercharakteristik. H. multiflora hat nur halb soviel seitliche Venen wie H. javanica. An der Blattunterseite von H. multiflora sind die Venen kaum sichtbar. Bei H. javanica sehr wohl.Die Blühperiode beider spec. ist unterschiedlich, abhängig von Standort, Temperatur u. a. Bedingungen. Liddle betont, das das Blühverhalten kein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal ist. Die Korona ist unterschiedlich. H. multiflora hat dünne runde Skalen mit kleinen Anhängen unter den oberen Lappen. H. javanica hat breite flache Lappen. Die Anhänge fehlen völlig. Die Knospen sind nach Liddle ein guter Unterscheidungsindikator. H. multiflora hat spitze Knospen. H. javanica weniger spitz.D. Liddle schätzt ein, das H. javanica in den Sammlungen die allgemeinere Art und in der Natur sehr variabel ist. Die „echte“ H. multiflora sei in Kultur eher selten. IML Nummern an Pflanzen zeigen immer, das die Klone ihren Ursprung in den Liddle Sammlungen haben. IML 182: Hoya multiflora Shooting Star, Herkunft Philippinen, strauchartig wachsende Pflanze mit langen gelb- weißen Blüten.IML 153: Gesprenkelte etwas größere Blätter als IML 173, aber weniger Flecken auf den Blättern. Die pedunkel sind aufrecht (ageotropic) Die Pflanze stammt aus Java. Sie blüht in langen gelb- pink/weißen Blüten. IML 173: Mit mehr Sprenkeln versehene kleinere Blätter. Die pedunkel sind geotropic. Die Tips der Blüten zeigen zur Erde.IML 1814: Die Pflanze stammt von den Philippinen, Las Banos. Sie hat lange elliptische Blätter. Herbarmaterial NameBlattnummerTypstatusSammlerFundortFunddatumHerbarium Centrostemma laurifolium898168-134HolotypIndonesien, JavaAugust 1825L Hoya multiflora Blume# 354, 898168-136HolotypBlumeIndonesien, JavaL Hoya multiflora Blume898168-138Indonesien, JavaL Hoya multiflora Blume# 9739RidleyMalaysia, Gunong Kelidang Hoya multiflora Blume# 635ScortechiniMalaysia, Gunong Haram Parch1905 Hoya multiflora Blume# 2423KingMalaysia Hoya multiflora Blume# 7297KingMalaysia Hoya multiflora Blume# 1123MaingayMalaysia, Malacca, Mt. OphirK Hoya multiflora Blume# 1672MerrillPhilippinen, Insel Luzon1903CAHUP Hoya multiflora Blume# 852MerrillPhilippinen, Insel LuzonCAHUP Hoya multiflora Blume# 1662MerrillPhilippinen, Insel MindoroCAHUP Hoya multiflora Blume# 317MerrillPhilippinen, Insel Mindoro1918CAHUP Hoya multiflora Blume# 4072LoherPhilippinen, Insel LuzonCAHUP Hoya multiflora Blume# 10472RiveraPhilippinen, Insel Luzon1959CAHUP Hoya multiflora Blume# 28938SaligamPhilippinen, Insel Luzon1982CAHUP Hoya multiflora Blume# 8735LugodPhilippinen, Insel Luzon, Mt. Miquiling1957CAHUP Hoya multiflora Blume# 18059HernandezPhilippinen, Insel Luzon1964CAHUP Hoya multiflora Blume# 17830HernandezPhilippinen, Insel Luzon, Molawin Creak1964CAHUP Hoya multiflora Blume# 258AhernPhilippinen, Insel Luzon1904UC Hoya multiflora Blume# 2013ClemensPhilippinen, Insel Mindanao, Mt. Apo1924UC Hoya multiflora Blume# 15620ClemensPhilippinen, Insel Luzon, San Andales1924UC Hoya multiflora Blume# 48805EdanoPhilippinen, Insel Luzon, San Andales1926UC Hoya multiflora Blume# 49514Ramos & EdanoPhilippinen, Insel Mindanao, Mt. MayoUC Hoya multiflora Blume# 9545Ramos & EdanoPhilippinen, Insel Mindanao, Mt. Mayo1927UC Hoya multiflora Blume# 42055LopezPhilippinen, Insel Luzon1923UC Hoya multiflora Blume# 15277ElmerPhilippinen, Insel Luzon, Mt. Bulusan1915UC Hoya multiflora Blume# ohne Nr.LoherPhilippinen, Insel Luzon1915UC Hoya multiflora Blume# 341McGregorPhilippinen, Insel Badajoy1905UC Hoya multiflora Blume# 592MerrillDS Publikationen Zeichnung H. multiflora aus Maund, The Botanist, Vol. 4, Tab. 178 (1836) Curtis’s Botanical Magazine Vol. 94 (1868), Tafel 5173 Botanische Illustration von W. Fitch und Typbeschreibung Centrostemma multiflorumThe Kew Magazin Vol. 191(7) (1990), Tafel 139, Botanische Illustration H. multiflora und TypbeschreibungBuitenzorg Catalogue 49 (1823) Erstbeschreibung H. multiflora BlumeBijdragen tot the Flora von Nederlandsch Indie, S. 1046 (1826) Klassifizierung H. multiflora BlumeRezension zu The Hoyan, Vol. 1 (10/2002) von C. M. BurtonThe World of Hoyas – a pictorial guide von D. Kloppenburg (1999) S. 166 Kurzbeschreibung und S. 167 Foto von D. Kloppenburg.Forster & D. J. Liddle & I. M. Liddle, The genus Hoya R.Br. (Asclepiadaceae: Marsdenieae) as commonly cultivated in Australia in Asklepios78 S. 27 (1999)C. M. Burton, Hoyas I know and love, Atlanta 1981, S.37 – 39D. Goyder, Plant portraits 139, Hoya multiflora. Asclepiadaceae in Kew Magazin 7 (1), S. 3-6 (1990)Hoya multiflora (Decne) Blume (Asclepiadaceae) inAshingtonia 1 (8), S.87 (1974)P. Li, New materials of Asclepiadaceae from Chinese Hengduanshan region in Acta Botanica Yunnanica 12 (1), S. 9-21 (1990)C. M. Burton, The Centrostemmas in Hoyan 4 (2), S. 33-36 (1982)Information Bulletin Nr. 237/2005 des Department of Science and Technology Las Banos Philippinen; Philippine Hoyas von Simeona V. Siar, S.17Museum Botanicum Lugduno Batavum 3, S. 45, Blume beschreibt als Species 108 Centrostemma multiflorum Decaisne = Cyrtoceras reflexum Benn. = Hoya multiflora Blume, er benennt den einheimischen Namen Aroy Tjunkankan von den Sundai Inseln Species 109 Centrostemma laurifolium Blume, einheimischer Name TjunkankanSpecies 111 Centrostemma elegans Blume Museum Botanicum Lugduno Batavum 3, Blume beschreibt Centrostemma micranthum Blume als Species 110, S. 45, Figur XII Hoya multiflora ‚Shooting Star‘ 2004