Hoya incrassata Warburg 1904 = H. bicolor Kloppenburg 2003= H. crassicaulis Elmer ex Kloppenburg 1995 Hoya bicolor Blüte 2019Foto: Andy Röhrig H. incrassata wurde lange Zeit als H. cardiophylla verkauft. Es ist möglich, das es sich bei dieser Hoya um einen Klon handelt.H. crassicaulis Elmer ex Kloppenburg und H. incrassata werden heute als Synonyme gesehen. Beide gültig klassifizierten Arten stammen von den Philippinen. Dr. Warburg fand sie in Sampaloc, Tayabas Province im Südosten von Manila, im zentralen Luzon. Er stellte zwei Herbarblätter her. (# 12997 und # 12998) Es ist nicht bewiesen, ob das Herbarmaterial Warburgs von zwei unterschiedlichen oder ein und derselben Pflanze angefertigt wurde. Im Mai 1927 fand ein Sammler mit Namen C. A. Wenzel H. incrassata wieder. Er gab ihr die Sammelnummer 2613 und hinterlegte Herbarmaterial im Missouri Botanicel Garden unter der # 970893.Bei meinen Nachforschungen über H. incrassata machte ich eine interessante Entdeckung. Im US National Herbarium Smithsonian National Museum findet sich ein Herbarblatt einer Hoya, benannt H. reticulata Merrill.Klassifiziert wurde diese Hoya unter diesem Namen im Philippine Journal of Science 17, S. 311 im Jahre 1920. Die Klassifizierung erfolgte auf Grundlage eines Fundes von Ramos und Pascasio (# 34530) im April 1919 auf der philippinischen Insel Mindanao, Surigao Provinz. (Type Specimen Register Blatt 01263672; Strich Code 00026734 im US). Der Name H. reticulata ist ungültig, da er bereits existiert – H. reticulata Schlechter 1913. Das Herbarblatt trägt einen Aufkleber mit folgender Beschriftung: H. incrassata Warburg C. M. Burton 28. Dec. 1986. D. Kloppenburg schreibt in Fraterna, dass sich H. crassicaulis und H. incrassata dadurch voneinander unterscheiden, dass H. incrassata mehr Einzelblüten in einer Dolde hervor bringt. Er widerspricht sich jedoch in seiner eigenen Veröffentlichung. Abgebildet sind beide Hoyas, die unter diesem Namen im Umlauf waren. H. crassicaulis hat weniger Blüten als H. incrassata. Hoyas nach der Anzahl von Einzelblüten in der Dolde zu unterscheiden, ist eine äußerst unzuverlässige Identifikationseigenschaft. Die Blätter von H. incrassata sind mittelgroß und glänzend. Sie haben eine Länge von 10 cm und eine Breite von 5cm. Sie sind oval in der Form, an den Basen rund, zum Blattende spitz. Die Mittelvene ist deutlich sichtbar, die anderen Blattnerven wahrnehmbar. Sie breiten sich gefiedert von der Mittelvene aus und treffen sich am Blattrand, der leicht gewellt ist. Die Blütendolden sind eher unscheinbar. Sie bilden einen lockeren runden Ball. 20 bis 30 Blüten sind in einer Dolde. Die Blüten sind creme-gelb mit bräunlichen Tips an den Enden der Blütenblätter. Diese sind im erblühten Zustand stark zurück gebogen. Die Nebenkrone ist fast weiß mit gelber Mitte, waagerecht stehend mit spitzen Zipfeln, ähnlich den Blüten von H. cardiophylla.Der Duft der Blüten kann bei gleichzeitiger Blüte mehrerer Dolden durchaus als unangenehm aufdringlich bezeichnet werden. H. incrassata Blüten und ihr Duft werden in der vorliegenden Literatur riechend nach Gras und mit den Worten scharf und pikant beschrieben. Ich empfinde den Duft eher als aufdringlichen Moschusgeruch, der vorallem in den Abendstunden deutlich spürbar ist. Die Blüten scheiden viel süßen Nektar aus. Sie halten höchstens zwei Tage. Dann fallen sie ab. Die Masse der Blüten, die an meiner H. incrassata ganzjährig gebildet werden, entschädigt für diese kurze Blütendauer. H. incrassata stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort. Sie kann an einem Süd- oder Westfenster gepflegt werden. Das Substrat sollte durchlässig sein und feucht gehalten werden. H. incrassata wächst schnell und blüht zuverlässig. Sie wird selten von Plagen, wie Wollläusen befallen. Wird sie im Freien kultiviert, ist es möglich, das sich Saathülsen bilden. Sie sollten an der Pflanze ausreifen und danach sofort gesät werden. Der Samen ist nicht lange keimfähig. Als pH -Wert des Substrates wird entweder leicht sauer (pH 6) oder neutral (pH 7) bevorzugt. meine Pflanze, unermüdlich blühend Publikationen Perkins Fragmenta Flora Philippineae Vol. 1 S. 130 (1904) Klassifizierung Hoya incrassata Warburg The World of Hoyas – a pictorial guide von D. Kloppenburg (1999) S. 120 Kurzbeschreibung und S. 121 Foto von Kloppenburg C. M. Burton, Hoya incrassata Warburg (syn. H. crassicaulis Elmer) in Hoyan 7 (4), S. 90 (1986) Fraterna 16 (1), S. 1 – 4 (2003) Klassifizierung H. bicolor Kloppenburg Fraterna 3, S. 10 (1995) H. cassicaulis Elmer ex Kloppenburg Leaflets Philippine Botany, Plant 3479 (1938) H. crassicaulis Elmer ex Merrill Information Bulletin Nr. 237/2005 des Department of Science and Technology Las Banos Philippinen; Philippine Hoyas von Simeona V. Siar, S.6