Hoya heuschkeliana Kloppenburg 1989 Die Hauptinsel der Philippinen wird von der Sorsogon Provinz eingenommen, die topographisch vom Mt. Bulusan Vulkan dominiert wird. Aus den aufgeforsteten Bereichen um den See Bulusan am Fuße des Mt. Bulusan, und nur aus diesem sehr beschränkten Bereich, stammt eine ungewöhnliche klein geblümte Hoya, die von D. Kloppenburg als H. heuschkeliana beschrieben wurde. Sie wurde dort in unterschiedlichen Höhen gefunden. Kloppenburg benannte sie nach Dexter Heuschkel, Vizepräsident des Manila Memorial Gardens. D. Heuschkel ist ein großer Pflanzensammler. Er fand viele Hoyas auf seinen Reisen. Viele Pflanzen bekam er von anderen Hoyazüchtern, wie zum Beispiel Peter Tsang, Herman Slade und C. M. Burton. Er pflanzte alle Hoyas in seinen Memorial Garden in Manila. Dort wurden sie später von Ted Green und D. Kloppenburg gefunden. Bei einigen Arten wurde so voreilig der Schluss gezogen, das sie Einheimische der Philippinen sind. Bei H. heuschkeliana vermutet man, das es sich um eine Naturhybride zwischen Hoya und Dischidia handelt. H. heuschkeliana Kloppenburg ist eine interessante und ungewöhnliche philippinische Hoya. Sie hat runde urnenförmige Blüten. Da es nur eine einzige Hoya mit solch urnenförmigen Blüten gibt, wurde sie von Kloppenburg 1993 in eine eigene Gruppe gestellt, der Gruppe Skenostemma. Eine solche Blütenform kann leicht mit jenen verwechselt werden, die zur Gattung Dischidia gehören, bei der urnenförmige oder röhrenförmige Blüten normal sind. Da die Blätter ziemlich klein, rund und sukkulent sind, ist auch die vegetative Erscheinung von H. heuschkeliana Dischidia ähnlicher als den meisten Hoya Arten. Vom evolutionären Standpunkt aus betrachtet ist die Blütenform ein abgeleiteter Charakter der Gattung Hoya. Im Unterschied zu Dischidia und den weiteren von Hoya getrennten Arten, wie Madangia (cf. Forster 1997) und Micholitzia (Goyder & Kent 1994) sind bei H. heuschkeliana die Kronen völlig mit den Lappen der Nebenkrone verwachsen. Betrachtet man die Nebenkrone und das pollinaria, kann kein Zweifel bezüglich des generischen Verbundes von H. heuschkeliana zur Gattung Hoya aufkommen. Die Coronenlappen sind spitz und sternförmig um das Gynostegium arrangiert, was nie bei Dischidias auftritt. Die Coronenlappen sind auf der unteren Seite gerillt. Das ist für Hoya charakteristisch, kann aber auch bei Micholitzia und Absolmsia (Omlor 1997) auftreten. Das pollinium hat einen Keimungskamm entlang des äußeren Randes wie bei vielen Hoyas (auch Absolmsia, Madangia und Micholitzia), nie aber bei Dischidia. H. heuschkeliana ist eine epiphytisch wachsende Schlingpflanze, die an Bäumen nach oben klettert. In allen Pflanzenteilen ist weißer Latexsaft. In ihrer Heimat verzweigt sie sich im Unterholz mit vielen drahtigen zufälligen Wurzeln, die sich entlang der Knoten und internodes (Stammabschnitte zwischen den Blättern) an der unteren Seite der Stämme bilden. Die Stämme sind grün, zylindrisch und wirr. Sie haben einen Durchmesser von 1-2 mm. An ihnen befinden sich wenige durchsichtige Haare. Die Blätter sind 3-5 mm dick. Sie sind oval bis elliptisch, 2-5 cm lang und 1-2 cm breit, sukkulent bis lederartig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, rötlich, wenn von Sonne oder Dürre bedroht. Die Unterseite ist immer heller. Sie hat einige verstreute Haare auf den Rändern. Die Blattränder sind oft etwas nach innen gebogen. Die hellgrünen Blattstiele sind 2 mm lang und unbehaart. Die internodes sind fast immer gleich lang, zwischen 4 bis 5 cm. Die Blütenstände sind urnenförmige runde Dolden mit 2-7 Einzelblüten. Die peduncel sind 2-3 mm lang, die pedicel 2-4 mm. Die Kelchblätter sind nur 1-2 mm lang. Die Blüten verströmen einen leichten süsslichen Geruch nach Karamel, hauptsächlich am späten Nachmittag.H. heuschkeliana bildet von August bis in den Oktober hinein immer wieder die kleinen urnenförmigen rosa Blüten mit hellgelber Mitte. Sie halten etwa 1 Woche. Die Dolden haben keinen Blütenstiel. Es gibt auch Pflanzen mit gelben Blüten. Die Blätter und Blüten dieser Art sind etwas größer. H. heuschkeliana benötigt einen hellen (keine pralle Sonne) Standort. Sie blüht sehr reichlich, bei idealen Bedingungen aus jedem Blattknoten. Die geöffneten Blüten verströmen einen leicht süßen, sehr angenehmen Honig Karamel Duft. Dieser ist allerdings nur in unmittelbarer Blütennähe spürbar. IPPS 03323 Publikationen The Hoyan 11 (1989) S.1-3 Typbeschreibung von Dale KloppenburgFraterna 14/4 (2001) Dr. Ullrich Meve beschreibt H. heuschkeliana vom Fundort Mt. Buluson (Philippinen, Luzon) abgedruckt aus Asklepios 82, S. 7 – 10 (2001) im Artikel: Hoya heuschkeliana, a neo-endemic of Mt. Balusan (Philippines, Luzon), and remarks on the urceolate flower type in Asclepiadoideae.Focke Albers, Ulli Meve: Sukkulenten- Lexikon Band 3 S. 152 (2002)The World of Hoyas – a pictorial guide von D. Kloppenburg (1999) S. 112 Kurzbeschreibung und S.113 Foto von KloppenburgA. Wayman, H. heuschkeliana Kloppenburg in Fraterna 1, S. 7-8 (1995)Kloppenburg, My discovery of Hoya heuschkeliana Kloppenburg in Fraterna 3, S. 10-11 (1993) Hoya heuschkeliana