Hoya cystiantha Schlechter 1914 Hoya wallichii (Wight) C. M. Burton 1996Hoya sp. affinis cystiantha Edward Gilding 2000 Hoya campanulata Blume 1826 Diese Hoya ist H. campanulata Blume oder Physostelma wallichii. Der Name H. cystiantha ist ein sogenannter nomen nudum (C. M. Burton), ein „nackter Name“. Es wurde nie eine gültige Klassifizierung einer Art dieses Namens herausgegeben. Er ist zurück zu führen auf Schlechter, der ihn 1913 auf ein Herbarblatt, das in Kopie in den Botanischen Jahrbüchern 50 (1914) auf S. 127 zu finden ist. Tatsächlich publiziert wurde diese Species als Cystidianthus laurifolius Blume im Museum Botanicum Lugdano Botanovum 1 (1849) S. 57. Als alle Arten der Gattung Cystidianthus in die Gattung Hoya verschoben wurden, fehlte für die Art ein Name. Eine H. laurifolius gab es bereits, aber Cystidianthus laurifolius und H. laurifolius waren nicht die selben Arten. Also klassifizierte Blume 1826 den neuen Namen H. campanulata Blume. King & Gamble stellten H. cystiantha einige Jahre später ebenfals als Synonym für H. campanulata Blume in der Zeitschrift Journal of the Royal Asiatic Society, Bengal Branch 74, S. 578 (1908) vor. Nachweisbar ist, dass die Blüten auf Schlechters Herbarblatt etwas kleiner und etwas dunkler als die Blüten der H. campanulata Blume sind, jedoch alles andere, wie Blätter und Wachstum, stimmen völlig überein. In Fraterna Volume 13/3 (2000) beschrieb Edward Gilding Schlechters H. cystiantha und benannte sie H. sp. affinis cystiantha. In Lindleys Botanischen Register (1847), Tafel 54 ist die einzige vollständige korrekte botanische Abbildung von H, campanulata Blume zu finden. Selbst die botanische Illustration aus Curtis’s Botanical Magazine (CBM) aus dem Jahre 1850 zeigt bei genauer Betrachtung Komponenten beider Arten, H. campanulata und H. wallichii. In dieser Ausgabe der Fraterna beschreibt E. Gilding die verworrene Reise der Species in seine Sammlung. Im April 1999 ging er auf eine Reise nach Sumatra und Westmalaysia. Er schätzte diese Reise als eine der produktivsten und aufregendsten Sammlungsreisen ein, auf der er jemals war. Ted Green, Torill Nyhuus, Eva-KarinWiberg, Monette Gilding und E. Gilding waren nur vier Tage in Sumatra. In dieser Zeit wurde die Art, die als H. lasiantha klassifiziert wurde und in den Abschnitt Eriostemma eingeteilt wurde, und eben H. sp. affinis cystiantha gefunden. In einer Höhe von 700 m wurden Hoyas gesucht. E. Gilding schreibt: …..“Der Fluss kühlte die umliegende Luft ab. Wir gingen zum Fluss, als ich an einem kleinen jungen Baum vorbei ging. Ich fragte mich, was für ein Baum es war und bemerkte, dass er die üblichen mittel grünen Blätter mit reichlich Algenwachstum auf der Blattoberfläche hatte. An dem jungen Baum bemerkte ich einen merkwürdigen Zweig mit entgegengesetzten Blättern, die von dem Baum herunter hingen. Ich bemerkte eine rankende Pflanze. Von H. campanulata hatte ich viel in meiner Sammlung. Ich brach sofort ein Blatt ab, um mir den Saft anzusehen. Er war milchig. Ich verfolgte die Weinrebe zum Waldboden, wo sie Wurzeln im Blätterabfall hatte. Der Stamm verlief entlang des Bodens. Wir fanden an diesem Tag drei ähnliche Weinreben. Zurück in der Stadt umwickelte ich die Ableger mit feuchtem Neuseeland Torfmoos. Ich packte diese mooseingewickelten Enden in eine Plastiktasche, legte sie in einem Kasten und schickte sie nach Hause. Das war am 6. April 1999. In diesem Paket lagen Ableger der merkwürdigen Eriostemma, die später als H. lasiantha klassifiziert wurde, von H. caudata und die Ableger von H. sp. affinis cystiantha. Nach drei Wochen, ich hatte schon angenommen, dass das Paket verloren gegangen, beschlagnahmt, oder irgendwie zerstört worden war, kam der Briefträger mit einem gedrückten Paket, das Briefmarken hatte, von, weiß Gott, woher. Es war fast um die ganze Welt gegangen und hatte jetzt, irgendwie, seinen Zielort gefunden. Ich packte die fast toten Ableger aus, um die zu finden, die noch Blätter hatten. Tatsächlich konnte an den Ablegern mit Blättern ein ausgezeichnetes Wurzelwachstum festgestellt werden. H. sp. affinis cystiantha war einer jener Ableger, die sich schnell erholten und sich in eine buschige Pflanze mit einer unheimlichen Ähnlichkeit mit meinen Pflanzen von H. campanulata in meiner Sammlung entwickelten. Ein Unterschied ist jedoch, wenn neben einander gestellt, in den älteren Blättern bemerkbar. Sie kräuseln sich und die Venen auf der Oberfläche sind etwas anders…..“ H. campanulata im Taman Pertanian in Tenom, Sabah Borneo im August 2006 H. cystiantha/campanulata hat orange-braune, sehr schöne Blüten. Die Hauptkrone der Arten ist nicht streng fünf sterngeteilt, sondern fast rund. Die Nebenkrone hat auch diese bräunliche Farbe, aber mit einer pinkfarbenen Mitte. H. sp. affinis cystiantha hat mehr Einzelblüten in einer Dolde. Bis zu vierundzwanzig oder mehr Blüten von einem Durchmesser von 1 cm sind in einer Blütendolde. Die Blüten sind etwas dicker und erblühen in einem cremigen Ocker. Sie halten über eine Woche und duften in der Nacht nach Zitronengras. Die Korona hat dünnere Fäden, die sich aufwärts biegen und zu den Zeichnungen von H. campanulate Blume passen.H. cystiantha/campanulata wurde zunächst in die Sektion Physostelma und der Gattung Cystidianthus eingeordnet. Dr. Blume beschrieb 1826 H. campanulata sehr kurz und ordnete sie der Sektion Acanthostemma zu. Die von E. Gilding gesammelte Art aus Sumatra passt perfekt zu den anderen Hoyaarten der Acanthostemmagruppe. Diese Zuordnung ist jedoch nicht haltbar. H. cystiantha/campanulata muss, wie H. wallichii der Sektion Physostelma zugeordnet wreden. Es ist noch nicht sicher bewiesen, dass Dr. Schlechters H. cystiantha identisch mit Gildings H. spec. affinis cystiantha ist. Dr. Schlechter schrieb 1913: ….“ H. campanulata existiert auf der malaiischen Halbinsel und auf Java. H. cystiantha Schlechter (Cystidianthus laurifolius Blume) ist aus Sumatra…..“. Schlechter machte keine Beschreibung noch bezog er sich auf eine Art. Die erste Beschreibung von Cystidianthus war von H. Zollinger und F. Miquel in Flora of Indiae Bataviae 2 (1856) S. 516, wo ebenfals auf die Ähnlichkeit mit H. campanulata hingewiesen wurde. Man kann dieser Beschreibung wenig entnehmen, noch gibt es ein Artenblatt dazu. Einige Hoya Experten gehen noch immer davon aus, dass es sich hier um drei verschiedene Arten handelt. E. Gilding glaubt, dass weitere Fortschritte in der DNS Technologie gemacht werden müssen, um die Arten eindeutig zu definieren. Herbarmaterial NameBlattnummerTypstatusSammlerFundortFunddatumHerbarium Physostelma campanulatum (Bl.) Decaisne898169-184L Physostelma campanulatum (Bl.) Decaisne898169-189L Publikationen Curtis’s Botanical Magazine Vol. 76, Tafel 4545 (1850) Botanische Illustration von W. Fitch und Typbeschreibung H. campanulata BlumeBotanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie 50 (1), S. 127 (1914) Herbarblatt H. cystiantha SchlechterFlora Indiae Batavae 2 (1856) S. 516 Kurze Beschreibung von H. cystiantha von MiquelMuseum Botanicum Lugduno Batavorum 4 (1849) S. 57 Artbeschreibung Blumes als Species 141 Cystidianthus laurifolius Blume und Species 140 Cystidianthus campanulatus Hassk.Anales Botanices Systematicae 3 (1853) S. 53 Kurze Beschreibung von MiquelFraterna Volumen 13/3 (2000) S. 2-7 Artikel von E. Gilding mit Fotos, Blütenvergleichen und Cover Foto von H. sp. affinis cystiantha.Journal of the Royal Asiatic Society, Bengal Branch 74 (1908) S. 578 Artikel von King & GambleHoyan 18 (1,2) S. 5 (1996) H. wallichii (Wight) C. M. BurtonContributions 40 Klassifizierung Physostelma wallichii WightBijdragen 1064 Klassifizierung H. campanulata BlumeC. M. Burton, On our cover – H. campanulata Blume in Hoyan 3 (1) S. 2 – 3 (1981)